Mit Stil in die Hochzeitssaison! Modeknigge für Hochzeitsgäste.
Aktualisiert am 14. Juni 2022
Ob die beste Freundin sich traut, die eigene Schwester oder der liebe Kollege – jedes Jahr eröffnet der Wonnemonat Mai die Hochzeitssaison. In meinem Freundeskreis geht es tatsächlich gleich Mitte Mai los. Freunde von mir geben sich in Salzburg das „Ja-Wort“ und ich stelle mir wie üblich die Frage: Was soll ich denn bloß anziehen? Die Challenge ist immer gleich: Welcher Look ist stylish und stilvoll, so dass ich mich damit von den anderen Gästen abheben kann. Trotzdem aber nicht so auffällig, dass er der Braut die Schau stiehlt oder unpassend wirkt? Aus aktuellem Anlass habe ich mir mal angeschaut, was es überhaupt für geschriebene und – vor allem – ungeschriebene Gesetze in Sachen Dresscode für Hochzeitsgäste gibt.
#Glamourös – Details machen den Unterschied
Glamouröse Schlosshochzeit, Bohème-Gartenparty oder Strandzeremonie – die Location entscheidet mit
Im Gegensatz zu früher, stehen uns heute in jedem Fall deutlich mehr Möglichkeiten offen. Viele starre Regeln wurden mittlerweile aufgeweicht und das ist auch gut so. Welche Location das Brautpaar gewählt hat, sagt oft schon einiges aus, um ein ideales Outfit zusammenzustellen. Auch der Look des Brautpaars ist relevant – vielleicht haben der Bräutigam oder die Braut ja im Vorfeld aus dem Nähkästchen geplaudert, wohin die Fashion-Reise geht. Lest in jedem Fall die Einladung genau, daraus lässt sich sicher eine Tendenz ablesen: In welchem Rahmen wird gefeiert? Handelt es sich um eine kleineres Fest im Kreise der engsten Verwandten? In diesem Fall wäre ein extravaganteres Maxikleid sicherlich eine Spur zu overdressed. Findet die Party hingegen in einer edlen Location mit mehr als 100 Personen statt, passt ein glamouröser Look in die Kulisse. Ausschlaggebend ist auch noch, ob in ländlicher Umgebung gehochzeitet wird – dann darf es gern etwas romantischer oder traditioneller werden: Bei einer Dirndl-Hochzeit ist Tracht Pflicht. Bei der hippen Stadthochzeit ist ein edgy Look möglich und bei einer Trauung am Strand bietet sich ein luftig-leichtes Kleid aus Seide oder Chiffon an.
#Strandhochzeit – Fließende Linien zum Verlieben
Ausnahme: Ist vom Brautpaar ein Dresscode für die Feier vorgegeben, haltet euch daran. Schließlich feiert das Paar den wichtigsten Tag seines Lebens und hat sich einige Gedanken gemacht – ich finde, das sollte gewürdigt und respektiert werden. Generell gilt: Je enger das Verhältnis zum Brautpaar ist, desto festlicher sollte auch euer Outfit sein. Das gilt besonders für die wichtige Rolle als Brautjungfer oder Trauzeugin.
Das kleine Einmaleins des Hochzeits-Dresscodes
Achtet bei der Auswahl des Looks auf die Farbe.
► Don’t: Unumstößliche Dresscode-Regel: Auf einer Hochzeit sollte es genau ein weißes Kleid geben – nämlich das der Braut. Es sei denn, das Brautpaar wünscht sich ausdrücklich, dass die Gäste weiß tragen. Sonst sollte man Weißtöne jeglicher Couleur ausklammern: Creme, Champagner, Beige oder Elfenbein sind ein No-Go. Selbst wenn auf der Einladung „helle Sommerfarben“ stehen, ist Weiß ausgeschlossen.
► Feel Free: Früher zählte auch Schwarz zu den unpassenden Tönen. Diese alte Regel ist glücklicherweise mittlerweile überholt. Ein kleines Schwarzes gilt als klassisch und festlich, niemand assoziiert es heute länger mit Trauer. Ähnlich sieht es mit Rot aus. Wegen ihrer Power und Strahlkraft galt die Farbe lange als unpassend – wie schön, dass das jetzt anders gesehen wird. Aber natürlich fallt ihr damit mehr auf, was ich persönlich aber absolut in Ordnung finde.
► Do: Generell sagt man auch heute noch häufig: Das Outfit der weiblichen Gäste sollte nicht auffälliger sein als das der Braut. Ich sehe das insgesamt nicht so eng – solange der Komplettlook stilvoll und nicht zu aufreizend aussieht. Auf der sicheren Seite seid ihr stilistisch mit einem A-Linien Kleid in den angesagten Pantone-Pastelltönen wie Blooming Dahlia, Pink Lavender oder Nile Green seid ihr well dressed. Verspielte Volants können zusätzlich eine romantische Note verleihen. Statt knalligen Farben wählt ein zartes Gelb. Wer es klar liebt, kann sich für ein Outfit in Silber oder in Gold entscheiden. Dezent gemusterte Stoffe kommen besser an als plakative Prints. Und wenn ihr partout keine Lust auf ein Kleid habt, ist ein edler Jumpsuit (fast) immer genauso perfekt.
Stylish ja! Zu hot? Nein. Nicht zu viel Haut zeigen!
Eine Hochzeit ist in erster Linie ein Familienfest und kein Night-out in einem heißen Szeneclub. Das ist auch der Grund, warum Hochzeitsgäste auf extrem extravagante Looks verzichten sollten: Kleider mit ausladenden Cut-outs, ultrakurze Minis, Allover-Pailletten oder extrem tiefe Dekolletés lieber weglassen.
#Romantisch – Lovestory für alle, die es verspielter lieben
Trauung in der Kirche oder am Standesamt
Auch hier spielt die Location wieder eine Rolle: Findet die Zeremonie in der Kirche statt, sollte man ein dekoratives Tuch, eine Stola, einen Pashmina-Schal, ein Bolerojäckchen oder ein Jacket tragen – nackte Schultern oder rückenfreie Looks sind nicht gern gesehen. Bei einer freien Zeremonie kann ein Hut sehr cool aussehen.
Beginnt die Hochzeit schon am Nachmittag und geht später mit einem rauschenden Fest weiter, kann das Tagesoutfit mit hohen Schuhen, etwas Schmuck und einer Clutch partytauglich gepimpt werden. Ihr könnt euch aber nach Trauung und Empfang auch umziehen.
#Klassisch – Klare Designs, die für sich sprechen
Zeigt her eure Füße: Ein paar Tipps rund um die Schuhe
Mir ging es schon oft so – endlich hatte ich die perfekten Schuhe für’s Outfit gefunden. Nach einiger Zeit wurden die neu gekauften Lieblinge auf dem Fest aber unerträglich. Also – unbedingt die Schuhe vorher gut einlaufen. Dringende Empfehlung: Immer ein paar flache Ersatzschuhe für eure Tanzeinlagen zu späterer Stunde mitnehmen. Dann könnt ihr unbekümmert die ganze Nacht zum Sound der Musik abrocken! Und auch bei der Wahl der Schuhe immer an die Location denken: Wird beispielsweise auf einer Wiese gefeiert, hat man mit Stilettos, die im Boden versinken, keinen Spaß. Alternativen sind hier Schuhe mit Plateau- oder Blockabsätzen.
Für den Fall der Fälle: Pflaster einstecken!
Die No-Go’s auf einen Blick
► Weißes Kleid als Gast – das steht nur der Braut zu.
► Finger weg von Flip Flops oder Sneakers! Eure Freunde heiraten nur einmal im Leben, da darf es schick zugehen.
► Beim Make-up nicht zu dick auftragen – verwendet Nude-Töne und schminkt einen natürlich-eleganten Look. Euer Outfit ist schon festlich genug. Noch ein Tipp: Plant eure Frisur mit etwas Vorlauf – so artet das Frisieren am Hochzeitstag nicht in Stress aus.
► Auf sexy Dekolletés und zu kurze Kleider lieber verzichten.
Seid ihr dieses Jahr auf Hochzeiten eingeladen? Wie seht ihr das mit den Dresscode-Regeln? Habt ihr ein Lieblings-Outfit oder weitere Tipps? Schreibt mir gern, ich freu mich auf eure Nachrichten.