Dez 9, 2016

Micheles New Hippie Chic!

Aktualisiert am 2. Dezember 2021

Kaum ein anderes Modehaus ist von so vielen Persönlichkeiten und Stilen geprägt wie Gucci. Ob klassisch und elegant in den 70ern, sexy und verrucht in 90ern oder hippiesk und trendy heute – das italienische Modehaus befindet sich stetig im Wandel. Und auch der neue Chefdesigner Alessandro Michele verschaffte Gucci eine neue Identität.

Alle Augen sind auf den sich langsam mit Licht flutenden Laufsteg gebannt. Es ist der 25. Februar 2015, an dem der Designer Alessandro Michele seine Debüt-Kollektion für Gucci präsentiert und damit eine neue Ära im Traditionshaus einläutet. Musik ertönt aus den Lautsprechern und das erste Model betritt den Laufsteg. Die Kollektion ist androgyn, geschlechterlos und wenig sexy. Hochgeschlossene Schluppenblusen zu Plissee-Röcken in Midi-Länge, Birkenstock-ähnliche Sandalen in Kombination zu weiten, körperfernen Kleidern und unter den zu groß wirkenden Anzughosen blitzen Slipper mit Pelzbesatz hervor. Die Schau ist die Zerstückelung des Gucci-Stils, den die frühere Kreativdirektorin Frida Giannini fast ein Jahrzehnt lang prägte. Man sucht vergeblich nach aufreizenden Bodycon-Kleidern, mörderischen High-Heels oder einem dramatischen Make-up.

shutterstock_374046484Micheles erste Kollektion ist wegbereitend für einen neuen Look. Als sich der Designer nach der Show mit seinen langen Haaren, einer viel zu weiten Baumwollhose und der mit Haifischzähnen behängten Kette zum ersten Mal dem Publikum zeigt, wirkt er mehr wie ein Hippie aus dem San Francisco der 70er-Jahre als ein High-Fashion-Designer, wie man ihn sich vielleicht vorstellt. Sein persönlicher Stil spiegelt sich bis heute in all seinen Kollektionen. So setzte er für den Winter 2016 seinen Models überdimensionale Nerdbrillen auf die Nase und verhüllte sie mit langen bunten Maxikleidern. Die aktuelle Kollektion für den Sommer 2017 ist inspiriert vom Boho-Chic der 70er-Jahre. Michele kreiert eine bunte Glitzerwelt mit fast schon Kitschig wirkenden Tüll-Röcken, kombiniert zu Rüschen besetzten Blusen, eine Baseball-Uniform bekommt glitzernde Stickereien, die Puffärmel der Maxikleider haben die Form einer Ananas und der klassische Gucci-Cardigan bekommt kurzerhand eine Kapuze. Mit einer fast kindlichen Unvoreingenommenheit geht Michele die Mode an. Ohne Konventionen, Regeln und Traditionen findet er seinen ganz eigenen Weg, etwas ganz neues zu kreieren.

shutterstock_507548083Genau diese „I don’t give a fuck“-Einstellung ist es, die ein so geschichtsträchtiges Haus wie Gucci heute braucht, um relevant zu bleiben. Als Tom Ford Anfang der 90er-Jahre die kreative Leitung der Marke übernahm, machte er das verstaubte Image des Hauses wieder cool. Pure Sexyness, gepaart mit zeitloser Eleganz, verhalfen Gucci, sich wieder zu einer der umsatzstärksten Marken des Mutterkonzerns Kering zu etablieren. Als 2004 Frida Gianni seinen Posten übernahm, entwickelte sie diesen Stil weiter – ihre Interpretation von Sexyness war mondäner, ihre Looks stärker, sie erschuf ein Bild, das dem Zeitgeist der 2000er entsprach. Aber nur selten wurden Stücke aus ihren Kollektionen von wichtigen Moderedakteurinnen oder Bloggern getragen oder von Street-Style-Fotografen abgeschossen.

Michele allerdings trifft mit seiner, wenn auch manchmal etwas extrovertierten, Mode den Geschmack der großen Masse. Seit Musik-Festivals wie Coachella oder Blogger-Phänomenen wie Mytenida ist seine Interpretation des „Summer of Love“-Looks wieder extrem gefragt. Wie auch in den 70ern sehnt man sich nach farbenfrohen Outfits, verspielten Schnitten und Kombinationsmöglichkeiten, die keine Tabus kennen – Alessandro Michele macht das alles möglich.

Hier der neue & typische Gucci Look zum Nachstylen!



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Ob in der Bloggerwelt, auf Facebook, Instagram oder Pinterest, ich decke für euch jeden Trend auf. Als angehender Modejournalist und Blogger, bin ich immer auf der Suche nach neuer Inspiration und dem Extravagantem. Bei Ana Alcazar habe ich im September 2015 gestartet.

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