Sep 28, 2020

Boho-Look! Styling zwischen Ethno & Hippie

Aktualisiert am 1. Februar 2024

Es ist der Trend schlechthin für alle, die im Herzen Hippies sind. Romantisch, naturverbunden, idealistisch und unkonventionell – das zeichnet den Boho-Look (und seine AnhängerInnen) aus. Der Name des Looks stammt übrigens vom französischen Wort „Bohème“ und bedeutet ursprünglich „Zigeuner“. Man benutzte dieses Wort abwertend, wenn es um das sogenannte „fahrende Volk“ ging, die mit ihren bunt bemalten Wagen und bunten Kleidern schon seit Jahrhunderten am Rande der Gesellschaft standen. In den 1960ern und 70ern bezeichnete man mit dem Begriff „Bohème“ jedoch eine Subkultur aus tendenziell linksliberalen Intellektuellen, die sich eben „zigeunerhaft“ benahmen, wie man annahm. Frauen wie Simone de Beauvoir, die Vordenkerin des modernen Feminismus, zählte man beispielsweise zur Bohème.

Nachhaltig, kulturell vielseitig und romantisch – das macht den Boho-Look aus

Bohèmiens, das waren immer schon die Unangepassten, die Künstler, die Idealisten, die Romantiker  – eben die Vorläufer der Hippie-Bewegung. Heute steht der Begriff „Bohemian“ für einen unkonventionellen, unangepassten und künstlerischen Lebensstil – und für die dazu passende Mode. Denn wie jede Subkultur hatten auch die Bohèmiens und die Hippies ihren ganz eigenen Signature-Look: Sie sammelten ihre Kleider und Accessoires aus Flohmärkten und fernen Ländern, ließen sich von verschiedenen Kulturen inspirieren und ließen all das in ihren Look einfließen. Die heutige Boho-Fashion tut genau dasselbe: Ob Ethno-Look, Hippie-Look oder Boho-Look – gemeint ist dasselbe: Eine bunte Mischung aus unterschiedlichsten Pieces, die alle vor allem eines verströmen: Lebensfreude. Dabei sind diese drei Merkmale beim Boho-Look besonders wichtig:

► Naturmaterialien

Eines der Merkmale des Boho-Looks sind vor allem Naturmaterialien. Ob Leinen, Seide, (Öko-) Baumwolle oder Bast – wichtig ist hier vor allem Hochwertigkeit. Boho, das bezeichnet nicht nur eine Moderichtung, es ist vor allem eine Lebensart und die legt Wert auf Nachhaltigkeit. Dementsprechend besteht der Boho-Chic oft auch aus Second-Hand-Kleidung aus dem Thrift-Store und/oder aus fair-trade-Kleidern.

► Verbundenheit zu anderen Kulturen

Ein weiteres Merkmal des Boho-Looks ist seine Diversität. Echte Bohèmiens interessieren sich für andere Kulturen und lassen deren traditionelle Merkmale in ihren eigenen Look miteinfließen. Ob bestickte Blusen, wallende Kimonos oder ausladende Kleider – der Boho-Look ist immer auch eine Mischung aus vielen Ethno-Elementen.

► Romantik pur

Und das dritte Merkmal? Ganz klar, der Boho-Chic ist der vielleicht romantischste Look schlechthin. Lag der Fokus in den 1970ern eher auf Unangepasstheit, wird der Boho-Style heute wesentlich dezenter gelebt als früher. Und eben auch romantischer: Fließende Kleider in natürlichen Farben, dazu ein wenig Spitze, ein paar Ethno-Muster und jede Menge Vintage-Schmuck – fertig ist der Boho-Look.

 

 

So stylst Du den Boho-Look richtig

Der Boho-Style ist so individuell wie seine Trägerin, doch es gibt einige Key-Elemente, die immer funktionieren:

► Maxikleider

Maxikleider sind eines dieser Elemente – sie verkörpern praktisch alles, was die Philosophie des Looks ausmacht: Sie sind luftig, romantisch und erdverbunden. Besonders natürlich wirken Maxikleider in Weiß oder Erdtönen. Mit einer Jeansjacke und flachen Römersandalen kombiniert wirkt der Look zugleich lässig und romantisch.

► Jeans Shorts

Gerade im Sommer sind auch Jeans-Shorts unverzichtbare Begleiter des Boho-Looks. Jeans Shorts sind echte Neutrals und lassen sich super kombinieren, zum Beispiel zu Millefleurs-Blusen oder luftigen Tops. Eine selbstgemachte Flowercrown aus Gänseblümchen verleiht dem Look noch mehr sommerliche Leichtigkeit.

► Stickerei und Spitze

Typisch für den Boho Look sind auch gestickte Ethno Muster, die schon in den 1970er Jahren ein Aushängeschild waren. Bunt bestickte Blusen oder Handtaschen, Spitzenkleider und -Oberteile – fertig ist der Boho-Look.

► Handtaschen

Eine Handtasche kann ein Outfit nicht nur aufwerten, es kann auch ein gesamtes Outfit bestimmen. Gerade in Sachen Boho-Look ist die Handtasche viel mehr als nur ein Accessoire. Eine bunt bestickte Handtasche oder eine romantische Basttasche verleiht selbst dem schlichtesten Outfit einen Schuss Boho-Touch, selbst wenn Du von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet bist.

► Viel Schmuck

In Sachen Accessoires setzen Bohèmiens ebenfalls auf Natürlichkeit: Metall und Naturmaterialien sind in. Schwerer Silberschmuck vom Flohmarkt ist genauso angesagt wie selbstgebastelte Arm- oder Haarbänder. Trag dabei mehrere Ketten und Armbänder gleichzeitig. Unterschiedliche Längen, verschiedene Anhänger, Gold und Silber kombiniert – hier kannst Du dich austoben und deine wilde Bohemian-Seite zeigen. Und Hüte? Hüte gehen immer. Ob Strohhüte oder breitkrempige Filzhüte – mehr 70s geht nicht.

► Schuhe

Ob Sandalen, Boots oder Flipflops – wichtig ist beim Schuh vor allem, dass er zum Outfit passt. Daher sind auch flache Ledersandalen, schlichte Ankleboots oder Cowboystiefel in natürlichen Braun-, Creme- und Beigetönen echte Merkmale des Boho-Looks. Wer einen Stilbruch kreieren möchte, kann den romantischen Look auch mit futuristischen Sneakern kombinieren, für einen Head-to-Toe Boho-Look würde ich den Turnschuh aber eher weglassen.

► Make-Up

Hier gilt: Weniger ist mehr. Ob ganz natürlich und ungeschminkt oder mit klassischem 60s-Lidstrich – der Make-Up-Stil sollte beim Boho-Look dezent ausfallen. Super funktioniert zum Beispiel bronzefarbener Lidschatten, gerade im Sommer, oder auch Lippenstifte in natürlichen Beerentönen.

So trägst Du den Boho-Look im Alltag

Der Boho-Look ist ein klassischer Festival-Look. Doch er ist auch alltagstauglich! Ob im Office, in der Uni oder in der Freizeit – Boho geht eigentlich immer. Wie gesagt, der Look ist mehr ein Lebensgefühl, als eine Moderichtung und so lassen sich auch einzelne Elemente ganz nach Lust und Laune miteinander kombinieren. Den Look kannst du beispielsweise auch im Büro tragen, dabei ist aber etwas Zurückhaltung nötig. Als Faustregel gilt: Maximal ein Boho-Piece sollte mit neutralen Teilen wie einfarbigen Blusen, Shirts oder Hosen kombiniert werden.

Die Kombi aus Casual Shirt und weit schwingendem Boho-Rock beispielsweise ist nicht nur wunderschön, sondern auch alltagstauglich. Gleiches gilt für die Kombi aus Chino, T-Shirt und Boho-Jacke oder -Tasche.

 

 

 

Auch Jumpsuits eignen sich super für den Boho-Business-Look, weil sie sich so vielseitig kombinieren lassen. Jumpsuits mit kleinteiligen Ethno-Mustern lassen sich super mit neutralen Items wie High Heels oder schlichten Cardigans kombinieren. Umgekehrt kannst Du einfarbige Jumpsuits super mit Boho-Elementen aufwerten und so ein wenig Hippie-Feeling in den Arbeitsalltag bringen.

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Als Autorin und Storytelling-Coach ist Schreiben meine große Leidenschaft. Seit 2014 bin ich unter anderem als Redakteurin und Konzepterin für verschiedene Magazine und Blogs rund um die Themen Nachhaltigkeit und Lifestyle tätig. Bei Ana Alcazar bin ich auf der Jagd nach den neuesten Fashion-Trends und für die Ratgeberartikel zuständig.

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