Mai 30, 2022

Vichy Karo kombinieren – Klassisches Muster mit Geschichte

Aktualisiert am 14. Juli 2022

Keine Frage: Die Welt der Karomuster ist vielfältig. Besonders im Frühling und Sommer ist das vielleicht romantischste Muster, welches Assoziationen an die Provence weckt, besonders beliebt: das Vichy Karo.

Wie sieht Vichy Karo genau aus?

Das zweifarbige Muster aus quadratischen Karos ist gekommen um zu bleiben. Entwickelt hat es sich aus dem »Bauernkaro«, das auf strapazierfähigem, robusten Baumwollstoff zu finden war. Pate für den Namen steht wohl der französische Kurort Vichy. Und die Optik? Wie gesagt, quadratische Karos aus zwei Farben. Neben Weiß finden sich beim klassischen Vichy zusätzlich Rot, Blau, Rosa oder Pastelltöne. Wichtig, zu wissen: Das typische Aussehen entsteht durch die spezielle Art zu weben. Kett- und Schussfäden werden in identisch breiten Streifen gearbeitet. Dort, wo sich diese in der gleichen Farbe treffen, entstehen Karos in einer der beiden Grundfarben – also beispielswese Weiß und Hellblau. Kreuzen sich Fäden in unterschiedlichen Farben, ergibt das die dezenteren Karos.



Vom Bauernkaro zum 60ies Liebling

Vielleicht hast du den Namen »Gingham« schon einmal gehört. Das ist die englischsprachige Bezeichnung für das Vichy Karo-Design. In den Niederlanden heißt es übrigens »Brabants Bont«. Vichy ist also in mehreren Ländern bestens bekannt und das seit Jahrhunderten. Nicht immer war es Teil der Alltagskleidung oder gar der High Fashion. Das simple und doch kontrastreiche Design war zunächst auf Vorhängen, Bettwäsche, Tischdecken, Geschirrtüchern und Servietten gängig. Bauernstuben, Picknicks und Dorffeste – das kommt vielen in den Sinn, wenn sie Vichy hören.

Den Sprung in die Mode schaffte Vichy in den 50ies, in den 60ies wurde es zum ikonischen Kult-Look der großen Filmstars. Keine geringere als Brigitte Bardot machte Vichy Karo zum absoluten Hype: 1959 heiratete sie in einem bezaubernden Kleid aus rosa-weißem Vichy-Stoff den Schauspieler Jacques Charrier. Und sie war nicht die Einzige. Audrey Hepburn liebte Caprihosen mit passendem Kopftuch in ebendem kariertem Design. Auch von Lady Di kennen wir ähnliche Styles und die Rockabilly-Szene setzt fest auf den 60ies-Klassiker auf Blusen oder weit schwingenden Röcken plus Petticoats.

Heute ist Vichy Karo von den Runways nicht mehr wegzudenken – in allen möglichen inspirierenden Variationen wie spannenden Farbkombinationen in Trendtönen wie Lila, Grün und Orange. Kein Wunder, denn das Design mit seiner frischen Ausstrahlung verleiht jedem Look eine gewisse Leichtigkeit.

Vichy Karo – Unendliche Vielfalt an Outfit-Möglichkeiten

Von Maxikleid über Blazer bis Bluse und Bikini, von Freizeit oder Business – Vichy macht wirklich alles mit und sorgt für eine angenehme Erscheinung. Es gibt nichts, das nicht mit dem klaren Muster funktionieren würde, das häufig in pastelligen, hellen Nuancen von Blau, Gelb, Rosa oder Grau auftaucht. Aber auch Maxikleider mit plakativem Grün und Pink begeistern mit dem Karomuster – häufig auch im Mix mit floralen Designs. Besonders oft findet sich das Muster auch bei Trachtenkleidung wie Schürzen oder Blusen.

Die Zusammenstellung von Outfits ist denkbar einfach. Was immer geht, ist die Kombination mit Jeanshosen – oder Minis. Wer also ein Top, Hemd oder eine Carmenbluse in dem hübschen Design hat, ist in der Freizeit mit dieser Kombination bestens angezogen. Eine ebenso gute Figur macht eine weiße Stoffhose mit Sandaletten zum Vichy-Oberteil. Das gleiche gilt für ein luftiges Baumwoll-Maxikleid mit dem zarten Muster. Irgendwie erinnert es uns immer an ein Picknick auf der Blumenwiese und für die nächste Gartenparty entsteht mit Sneakers, Keilsandaletten oder Wedges ein stimmiges Outfit. Strohhut und Retro-Sonnenbrille nicht vergessen! Alles passt ins Bild.

Für abends ergänzen wir eine Lederjacke als cooles Kontrastprogramm. Röcke mit dem Design machen sich besonders gut zu schlichten einfarbigen Oberteilen. Das gleiche gilt für alle Sommerhosen in dem frischen Muster. Und – wer besonders viel Lust auf das Karodesign hat, entscheidet sich gleich für den Allover-Look: Wie wäre es mit einem Zweiteiler oder eine Vichy Karo-Hosenanzug mit Mules?

Im Office verleiht ein Vichy Karo-Blazer jeder Hosenkombination oder unifarbenem Jumpsuit einen frischen, aber dennoch seriösen Touch. Besonders classy wirkt der Blazer mit Vichy Karo mit einer Marlenehose und weißer Bluse. Aber auch im Team mit einem Bleistiftrock lässt sich ein überzeugender Business-Look kombinieren.

Last but not least: Ein einzelnes Accessoire mit Vichy Karo setzt das i-Tüpfelchen auf jeden Style und versprüht augenblicklich französisches Flair. Haarbänder zum Sommerkleid oder ein Halstuch zu einem unifarbenen Dress sehen sehr charmant aus.

Kompakt zusammengefasst: Vichy Karo Dos & Don’ts

Do

► Vichy Karo eignet sich perfekt für legere Anlässe
► Mit Jeans ein Hit
► Eine der beiden Farben des Musters findet sich beim Kombi-Piece wieder
► Unifarbene Teile passen immer
► Modemutige wählen einen Mustermix mit Polka Dots oder Flower Prints
► Paisley und Vichy Karo matchen, aber Farbfamilie beachten
► Bluse mit Vichy Karo rockig stylen – mit Lederjacke und Boots
► Bluse mit Vichy Karo à la Rockabilly stylen – mit Petticoat
► Im Business: Blazer mit Vichy Karo zu hellen Marlenehosen tragen
► 60ies Charme mit Accessoires wie Korbtaschen unterstreichen

Don’t

► Vichy Karo-Kleider im Business tragen
► Zu viele Muster mischen
► Animal Prints mit Vichy Karo mixen
► Zu pastelligen Vichy Karo-Pieces satte dunkle Farben kombinieren
► Vichy Karos zu besonders festlichen Anlässen wählen
► Zu wilde Farbkombinationen zerstören den typisch frischen Charme
► Stilbruch mit Athleisure-Pieces
► Extravagantes Make-up zum natürlich wirkenden Vichy Karo

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Meine Liebe zu Mode und Kommunikation hat mich zu Ana Alcazar gebracht – als Texterin & Konzepterin in der klassischen Werbung groß geworden, schreibe ich seit fast 10 Jahren für unser Münchner Designerlabel. Im Redaktionsteam bin ich für alle Corporate-Themen zuständig, außerdem befasse ich mich hier mit aktuellen Trends & meinem Herzensthema Gleichberechtigung,

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