Nachhaltigkeitssiegel & Textil Zertifizierungen in der Fashion-Industrie
Aktualisiert am 21. Februar 2023
Unser Überblick über Gütesiegel für Textilien.
Folgende Zertifizierungen stellen wir vor:
Wir alle lieben Mode. Und wir alle tragen Verantwortung für die Welt, in der wir leben. Wir bei Ana Alcazar sind uns bewusst, dass die gesamte Modebranche noch mehr tun kann und so denken wir um und verändern uns ständig, um nachhaltiger zu werden und unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Für uns bei Ana Alcazar ist das eine moralische Verpflichtung.
Ob Mode jemals wirklich zu 100 Prozent nachhaltig sein kann, ist eine vieldiskutierte Frage. Dagegen sprechen die kurzen Produktzyklen und die Schnelllebigkeit der Trends. Dennoch gibt es Mode, die nachhaltiger ist als andere. Denn einige Grundsätze sind unabdingbar. Dazu zählen, dass zur Herstellung keine giftigen Chemikalien verwendet werden, nicht Unmengen an Wasser verbraucht und verschmutzt werden und dass alle Beteiligten an der Produktionskette bei geregelten Arbeitszeiten und guten Bedingungen fair bezahlt werden.
Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der Ana Alcazar Produkte
So ist für uns bei Ana Alcazar die Auswahl unserer Materialien nicht nur eine Frage der Qualität, sondern immer auch eine Gewissensfrage. Zunehmend setzen wir auf natürliche Stoffe wie Leinen und Baumwolle und haben recyceltes Polyester fest im Programm. Um die Umwelt weniger zu belasten, halten wir immer Ausschau nach umweltfreundlichen Innovationen rund um das Färben der Stoffe.
Vielleicht erinnerst du dich noch an das Unglück im Jahr 2013 als die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch einstürzte und Tausende von Arbeiter*innen ihr Leben verloren? Dieses tragische Ereignis war der Beginn einer weltweiten Debatte über die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie – ausgelöst durch Preisdumping und Fast Fashion. Wir bei Ana Alcazar setzen uns für Fairness ein und produzieren deshalb ausschließlich in Europa – mit kurzen Transportwegen und regional verfügbaren Rohstoffen. Unsere fünf Hersteller sowie alle Partner und Lieferanten halten unsere Ansprüche an Umweltschutz, Sozialverträglichkeit und Fairness ein. Warentransporte aus unseren Werken in Polen bündeln wir zu Sammellieferungen. Unser Ziel ist es, immer besser zu werden und wir hören nicht auf, uns ständig zu erneuern. Einen Beitrag zu mehr Transparenz in der Branche leisten auch Fashion-Zertifizierungen, die Kund*innen wertvolle Hinweise zu ihrem Produkt liefern können. Unsere Ana Alcazar Kollektionen sind bereits bereits durchgängig OEKO-TEX STANDARD 100 zertifiziert. Auch haben wir bereits weitere Zertifizierungen veranlasst. Was aber bedeutet das genau?
Was sagen die verschiedenen Label und Siegel über die Mode, welche du kaufst, aus? Das ist insgesamt komplexer als man zunächst annimmt. Wir versuchen für dich im Folgenden etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Siegel als Indikator für faire Bedingungen und nachhaltige Produktion
Wie kannst du dir also sicher sein, dass dein neues Kleidungsstück fair und nachhaltig produziert wurde? Leider gibt es aktuell keine gesetzliche Verpflichtung zu Transparenz über die Produktions- und Lieferketten. Genauso wenig existiert ein offizielles allgemein verbindliches Gütesiegel oder eine einzige Fashion Zertifizierung, die wirklich alle Ungerechtigkeit oder jede Nachhaltigkeitslücke ausschließen kann. Vielmehr findet man eine Fülle an Siegeln und Zertifikaten, die – und das ist das Schwierige dabei – auf ganz unterschiedliche Kriterien abstellen.
Das bedeutet konkret: Ein Textilsiegel, das beispielsweise die Nachhaltigkeit eines Rohstoffes kennzeichnet, sagt nichts darüber aus, ob die Produktion unter sozial fairen Bedingungen erfolgt ist. Nicht alle Textilsiegel beziehen die Arbeitsbedingungen der Menschen auf den Baumwollfeldern oder in den Fabriken mit ein oder evaluieren, ob jemand diskriminiert wurde. Genauso gibt es auch den umgekehrten Fall: Ein Fashion-Label ist nicht oder noch nicht zertifiziert, obwohl es über die gesamte Liefer- und Produktionskette hinweg nachhaltig und fair agiert.
Wir bei Ana Alcazar bemühen uns neben dem kürzlich erhaltenen OEKO-TEX STANDARD 100 aktuell um weitere Zertifizierungen für unsere fairen Prozesse und unsere ökologisch bewusst ausgewählten und hochqualitativ verarbeiteten Materialien. Jedes Siegel beleuchtet einzelne Aspekte wie Arbeitsbedingungen oder den Umgang mit Materialien, muss aber eben kein Nachweis für 100 prozentiges Idealverhalten auf allen Ebenen im Rahmen der Produktions- und Lieferkette sein. Wohl aber beweisen die Siegel – je nach Schwerpunkt der Zertifizierung – das Vorhandensein einzelner oder mehrerer nachhaltiger Aspekte. Deswegen ist es immer besser, Mode mit Siegel zu kaufen als Kleidung ohne Gütesiegel. Im folgenden zeigen wir euch hier die 20 wichtigsten Zertifizierungen und beleuchten, was sie konkret über ökologische und soziale Standards aussagen.
Die 20 wichtigsten Gütesiegel für Textilien im Überblick
Blauer Engel, Grüner Knopf, GOT-zertifziert – Fair Trade-Kleidung kennt viele Kategorien. Nie war es einfacher und dann doch komplizierter ökologisch einzukaufen und sicherzugehen, dass deine Kleidung frei von Giftstoffen ist und ohne Zwangs- oder Kinderarbeit hergestellt wurde. Hier findest du die wichtigsten Siegel für nachhaltige Mode und Fair Fashion.
BLAUER ENGEL
Bekannt als das älteste Umweltsiegel überhaupt, gibt es das offizielle Umweltzeichen des Bundesumweltministeriums seit 1978. Der BLAUE ENGEL findet sich sowohl auf Natur- und Kunstfaser-Fashion und belegt, dass hohe Standards zum Schutz von Umwelt und Gesundheit eingehalten wurden: keine umweltschädlichen Chemikalien, hochwertige umweltschonende Produktion. Besonders häufig findet es sich an Outdoor- und Funktionskleidung. Aber Achtung: Dieses Siegel trifft keine Aussage zur Einhaltung sozialer Standards.
GOTS
Das GOTS-Siegel – Global Organic Textile Standard – wird vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft e. V. (IVN) vergeben. Es ist eines der bekanntesten und bewertet die komplette Produktionskette – vom Anbau der Rohstoffe über die Fertigung bis hin zum Endprodukt. GOTS schließt schädliche Chemikalien aus und steht für hohe ökologische Produktionsstandards. Jedes Kleidungsstück muss zu mindestens 70 Prozent aus Naturfasern bestehen – im Idealfall zu 95 Prozent. GOTS garantiert soziale Mindeststandards, das Verbot von Kinder- oder Zwangsarbeit, Arbeitsschutz sowie die Zahlung von Mindestlohn. Das Manko hier: Der Mindestlohn muss nicht zwingend existenzsichernd sein.
GRÜNER KNOPF
Der GRÜNE KNOPF wurde 2019 von Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) eingeführt. Besonderheit hier: Der Grüne Knopf ist ein sog. »Metalabel«, will heißen: Nur Produkte, die bereits mit einem anderen Siegel wie etwa GOTS zertifiziert sind, kommen für eine Zertifizierung mit dem Grünen Knopf in Frage. Das Siegel umfasst 26 soziale und ökologische Produktkriterien und 20 Unternehmenskriterien. Wer das Siegel erhalten möchte, muss sein Unternehmen überprüfen lassen. Produktionsseitig werden die Schritte »Nähen und Zuschneiden« sowie »Färben und Bleichen« bewertet. Auch hier gibt es Schwächen: Leider berücksichtigt das Siegel nicht die komplette Lieferkette, so wird beispielsweise die Fasergewinnung nicht einbezogen. Derzeit bestehen Zweifel, ob die abgeprüften Kriterien wirklich ausreichen, um Menschenrechtsverletzungen und ökologische Belastungen auszuschließen. Eine Erweiterung der Kriterien ist aber geplant. Zukünftig sollen weitere Produktionsschritte sowie die Zahlung von existenzsichernden Löhnen aufgenommen werden.
FAIR TRADE COTTON
Der Name sagt es – das Siegel FAIR TRADE COTTON findest du auf Produkten aus Baumwolle, die unter fairen Arbeitsbedingungen für Anbauende geerntet wurde. Die Umstellung auf Bio-Anbau wird gefördert. Der Fair Trade-Mindestpreis hilft den Bäuerinnen und Bauern die Kosten einer nachhaltigen Produktion zu decken. Gentechnik ist verboten, der Einsatz von synthetischen Pestiziden und Düngern ist eingeschränkt. Dieses Ökosiegel bekommt nur, wessen Waren zu 100 Prozent aus Fair Trade-zertifizierter Baumwolle bestehen. Für die Weiterverarbeitung gelten soziale Mindeststandards und die gesamte textile Wertschöpfungskette ist abgedeckt.
FAIRTRADE TEXTILSIEGEL
Das FAIRTRADE TEXTILSIEGEL deckt als erstes Textilsiegel die gesamte Produktionskette ab. Dieser ganzheitliche Ansatz wurde 2016 eingeführt. Konstitutiv sind existenzsichernde Löhne, das Verbot von umweltschädlichen Chemikalien, Arbeitssicherheitsstandards sowie die Berücksichtigung der Arbeitnehmerrechte. Zudem werden gezielt langfristige und nachhaltige Geschäfts-Partnerschaften gefördert. Das Manko ist hier allerdings, dass sich das Fair Trade-Textilsiegel nur auf ausgewählte Lieferketten und einzelne Kollektionen bezieht – und damit eben nicht auf die gesamte Produktpalette. Dem sog. »Greenwashing« stehen hier also Tür und Tor offen.
OEKO-TEX STANDARD 100
Der OEKO-TEX STANDARD 100 garantiert, dass die Textilien frei von Schadstoffen sind – dazu zählen Formaldehyd, Cadmium und Nickel. Alle Teile werden auf Farbechtheit und auf einen hautfreundlichen pH-Wert getestet. Das Problem: Das Siegel überprüft lediglich das Endprodukt. Der Einsatz von Chemikalien bspw. beim Färben wird außer Acht gelassen. Über die Einhaltung ökologischer oder sozialer Standards während des Produktionsprozesses sagt dieses Gütesiegel somit nichts aus.
PETA APPROVED VEGAN
Wer das Logo PET APPROVED VEGAN trägt, verkauft zu 100 Prozent vegane Mode. Diese enthält folglich keine Materialien tierischen Ursprungs, somit weder Leder, Wolle, Seide oder Pelz sowie Knöpfe aus Horn oder Leder-Applikationen. Wichtig zu wissen: Peta überprüft die Angaben nicht, das Siegel wird auf Vertrauensbasis vergeben. Zudem sagt das Label nichts über soziale oder ökologische Produktionsbedingungen aus.
EU ECOLABEL
Umweltfreundliche Produktion ohne schädliche Substanzen und viel Wasserverbrauch – dafür setzt sich das EU ECOLABEL ein. Zugelassen sind alle Faserarten, auch Recyclingfasern aus PET-Flaschen. Ziel ist es, die Luft- und Wasserverschmutzung im textilen Herstellungsprozess zu minimieren.
CRADLE TO CRADLE INITIATIVE
Das Ziel der CRADLE TO CRADLE INITIATIVE und damit des Siegels: Durch die Produktion von Textilien soll kein Abfall entstehen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass nur recycelbare Fasern zum Einsatz kommen. In die Bewertung fließt auch ein, ob bei der Produktion auf den Wasserverbrauch geachtet wurde, ob der Strom aus erneuerbaren Energien generiert wurde und ob der Grundsatz sozialer Fairness beachtet wurde.
FAIR WEAR FOUNDATION
Die FAIR WEAR FOUNDATION ist eine unabhängige Stiftung in Amsterdam und arbeitet mit europäischen Bekleidungsunternehmen zusammen. Erklärtes Ziel: Die Arbeitsbedingungen für Arbeiterinnen und Arbeitern in der Textilindustrie zu verbessern. Fair Wear-Mitgliedslabels arbeiten aktiv auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in ihren Lieferketten hin und halten sich an folgende Normen: Keine Diskriminierung, keine Kinderarbeit, existenzsichernder Lohn, geregelte Arbeitszeiten, sichere Arbeitsbedingungen, Arbeitsvertrag sowie freie Wahl des Arbeitsplatzes. Fair Wear überprüft diese Kriterien und berichtet öffentlich darüber. Auf der Fair Wear-Website kannst du checken, welche deiner Lieblingslabels Mitglied sind.
BLUESIGN
BLUESIGN steht für die Vision und Mission einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen Textilherstellung. Basierend auf einem ganzheitlichen Ansatz verfolgt BLUESIGN den Weg jedes einzelnen Textilprodukts entlang seines Produktionsprozesses und nimmt in jeder Phase – von der Fertigung bis zum Endprodukt – Optimierungen vor. BLUESIGN strebt auf diese Weise eine nachhaltige Veränderung der textilen Umweltbelastung an. Im Fokus steht der Verzicht auf umweltschädliche Chemikalien. Das Endprodukt wird auf mögliche Rückstände geprüft. Natur-, als auch Synthetik- und recycelte Fasern sind die klare Empfehlung.
BETTER COTTON INITIATIVE
Ziel der BETTER COTTON INITIATIVE (BCI) ist es, die nachhaltige Produktion von Baumwolle zu fördern. Dabei setzt das 2005 gegründete Programm ganz am Anfang der Wertschöpfungskette an: Anbauende werden in nachhaltiger Bewirtschaftung trainiert. Gleichzeitig wird durch die baumwollverwertenden Mitglieder der Initiative Druck auf die Lieferkette ausgeübt, eben diese nachhaltige Baumwolle zu verarbeiten.
GLOBAL RECYCLED STANDARD (GRS)
Der GLOBAL RECYCLED STANDARD (GRS) ist ein Produktstandard. Wer zertifiziert wird, hat einen Recyclinganteil von mindestens 20 Prozent und stellt sicher, dass die sozialen, ökologischen und chemischen Vorschriften in der Produktion erfüllt werden. Außerdem reguliert der GRS chemische Zusatzstoffe und macht Vorgaben zu Umweltmanagement und soziale Verantwortung in den Unternehmen.
COTTON MADE IN AFRICA
COTTON MADE IN AFRICA ist eine Initiative der Aid by Trade Foundation (AbTF) und gilt als international anerkannter Standard für nachhaltige Baumwolle aus Afrika. Seit 2005 setzt sich CmiA für den Schutz der Umwelt, bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Kleinbäuerinnen und -bauern und für die Arbeiter*innen in den Entkörnungsbetrieben ein. CMiA fördert Training und Fortbildung der Anbauenden mit dem Ziel, lebensverändernde Chancen für lokale Gemeinschaften zu bieten – und die Baumwolle gewinnbringend und umweltfreundlich anzubauen.
H&M CONSCIOUS FOUNDATION
Mit dem unternehmenseigenen Siegel H&M CONSCIOUS FOUNDATION verpflichtet sich der H&M Konzern selbst. Seit 2020 beispielsweise nutzt H&M ausschließlich Baumwolle, welche entweder bio-zertifiziert, recycelt oder im Rahmen der Better Cotton Initiative (BCI) gewonnen wurde. Seiner Natur zufolge ist das Siegel kein Produktstandard, sondern Ausdruck der Selbstverpflichtung eines Unternehmens.
NATURTEXTIL IVN zertifiziert BEST
Dieses Siegel ist aktuell der Standard mit den höchsten Ansprüchen an textile Nachhaltigkeit und zeigt das im Augenblick maximal realisierbare Niveau auf. Denn das NATURTEXTIL IVN zertifiziert BEST () nimmt es ganz genau. Das Siegel wurde vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) entwickelt. Der Anteil an biologisch erzeugten Naturfasern muss hier 100 Prozent betragen. Zudem verlangt das Siegel von den Unternehmen eine möglichst ressourcenschonende Produktion sowie Nachweise über ihr Umwelt- und Chemikalienmanagement. Im Vergleich zu GOTS sind auch die sozialen Bemessungsstandards höher: IVN BEST NATURTEXTIL garantiert unter anderem existenzsichernde Löhne beim Anbau und während der Weiterverarbeitung. Manko: Es fehlen derzeit noch wirksame Kontrollinstrumente.
ISO 26000 NACHHALTIGKEIT
Die ISO 26000 Norm wurde als Leitfaden für gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit in Unternehmen geschaffen. Damit steht sie für die Verankerung des Corporate Social Responsibility (CSR)-Gedankens. Betrachtet werden Kriterien wie Menschrechte, Arbeitsbedingungen, Impact auf die Umwelt, Fairness und Einbindung und Entwicklung der lokalen Gemeinschaften. Die internationale Anerkennung der ISO-Normen macht sie so wirkungsvoll.
STeP by OEKO-TEX®
Zertifizierte Prozesse statt »schnell und billig«: STeP by OEKO-TEX® nimmt seit 2013 die Herstellungsprozesse unter die Lupe. STeP steht für »Sustainable Textile and Leather Production«. Dabei bewertet OEKO-TEX® in einem modularen Verfahren folgende Kriterien: Chemikalienmanagement, Umweltleistung- und management, Sicherheit am Arbeitsplatz, Soziale Verantwortung und Qualitätsmanagement. Das erklärte Ziel? Durch die Zertifizierung sollen nachhaltig umweltfreundliche Produktionsprozesse gefördert, die Arbeitssicherheit verbessert und sozialverträgliche Arbeitsbedingungen entlang der gesamten textilen Kette etabliert werden. Allerdings gibt das Siegel keinen Aufschluss über den Anbau, beispielsweise der Baumwolle.
NATURLAND – Textilsiegel
Vom Feld bis in den Kleiderschrank fair – die international geschützte Zertifizierung von »Naturland – Verband für ökologischen Landbau e.V.« stellt eine ökologische, nachhaltige und sozial verantwortliche Textilherstellung sicher. Und zwar für Produkte aus Bio-Baumwolle, welche von der Gewinnung der Naturfaser bis hin zum Endprodukt nach Naturland-Richtlinien geprüft werden. Die Textilien müssen zudem zu mindestens 95% aus ökologisch erzeugten Naturfasern bestehen. Ausgenommen sind nur Knöpfe oder Reißverschlüsse, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sein müssen. Das Naturland-Siegel steht für lückenlose Zertifizierung unter Rückverfolgung der gesamten Textilkette.
WFTO FAIR TRADE STANDARD
Der WFTO FAIR TRADE STANDARD ist ein Siegel der World Fair Trade Organisation (WFTO) mit Fokus auf fairen Handel. Es zeichnet Unternehmen aus, welche die 10 Fair-Handels-Standards der WFTO einhalten. Diese beziehen sich auf Faktoren wie existenzsichernde Löhne, Vereinigungsfreiheit, das Recht auf Kollektivverhandlung, langfristige Lieferbeziehungen sowie die Offenlegung der Preisgestaltung. Einziges Manko hier: Im Gegensatz zu anderen Labels ist das WFTO-Label kein reines Produktsiegel –ökologische Kriterien werden nicht abgeprüft.
Soweit ein kleiner Einblick für dich in den Zertifizierungs-Dschungel. Wichtig ist einfach, sich genau anzusehen, wofür ein Nachhaltigkeits-, Öko- oder Textilsiegel tatsächlich steht und welche Kriterien bei der Bewertung eines Unternehmens oder einer Wertschöpfungskette wie abgeprüft und kontrolliert werden. Jedes Siegel hat den Anspruch – und tut das auch – die Modeproduktion ein bisschen nachhaltiger und fairer zu machen. Es lohnt sich dennoch, sich jedes Siegel genauer anzusehen!