Apr 18, 2019

Conscious & Convertible. Ein Kleidungsstück – unzählige Looks.

Mode, die sich transformieren lässt. Der Trend, der das möglich macht, heißt Convertible Clothing. Das meint Kleider, die mit einem Handgriff in eine Weste oder Bluse umgewandelt werden können. Oder Oberteile, die auf unterschiedliche Weise  gebunden werden können – schulterfrei, mit Trägern oder One-Shoulder oder sogar zu einem schmalen Minirock gewickelt werden können. Diese Slow Fashion-Bewegung verfolgt die Philosophie, lieber wenige, dafür aber vielseitig einsetzbare Kleidungsstücke zu besitzen. Also, bewusster zu konsumieren und dabei nicht nur unseren Planeten, sondern auch den Geldbeutel zu schonen.

Die Haute Couture machte es vor.

Schon vor Jahren begeisterte die amerikanische Designerin Donna Karan die Fashion-Szene mit ihrem Infinity Dress in zeitlosem Jersey. Es gab einen regelrechten Run auf den Klassiker in Schwarz mit den vielen Trage-Optionen. Denn das Piece lässt sich von einem Mantel mit Fledermausärmeln über ein Neckholder-Kleid zu einem asymmetrischen One-Shoulder-Dress stylen. Nach kürzester Zeit waren mehr als 100 Stück verkauft – und das trotz des stolzen Preises von rund 1000 Dollar. Der Convertible Look passt hervorragend in das Portfolio des Labels, das bekannt für cleane, hochwertige Mode ist, die zugleich schick und praktisch daherkommt. Berühmt wurde auch der in New York lebende Designer Gary Graham mit seinem Convertible Chiffon Skirt. Der knielange leicht transparente Rock in Lagen-Optik konnte zu einem schulterfreien, kurzen Cocktail-Kleid oder zu einer edlen Tunika mit langen Armen umgewandelt werden.

Buy less, style well.

Unzählige Labels machen es seither nach. Und entwerfen die multifunktionalen Kreationen. Denn die cleveren Designs passen hervorragend zu der aktuellen Bewusstseinswelle, die nach Nachhaltigkeit und sinnvollem Konsum strebt. Die vielfältigen Styles sind von Natur aus nachhaltiger als andere Modelle, da sie weniger Ressourcen benötigen. Wenn man bedenkt, dass bei der Herstellung eines durchschnittlichen Baumwollhemds 2700 Liter Wasser benötigt werden, ist das eine gute Nachricht: Es muss weniger verbraucht werden, wenn ihr ein Teil kauft, das umgewandelt werden kann.

Statt den Kleiderschrank also vor Klamottenbergen nicht mehr zuzukriegen, setzt der Slow Fashion-Trend auf Kleidungsstücke mit cleveren Schnitten und genialem Design. Diese machen es möglich, verschiedene Looks mit einem einzigen Stück zu kreieren. Damit wird es einfacher, für den nächsten Weekend-Trip leicht zu packen. Und vor der nächsten Afterwork Party könnt ihr im Büro in Sekundenschnelle den Style wechseln.

Dreht und wendet es, wie ihr wollt.

Neben dem ethischen Argument ist der Trend auch ganz schön praktisch. Wer häufiger nur mit Handgepäck fliegt, weiß, wie schwer die Auswahl sein kann. Hier packt ihr mit einem Teil gleich mehrere Style-Möglichkeiten in den Koffer. Was für Wochenend-Trips gilt, zählt bei Backpackern umso mehr. Wer mit Rucksack aufbricht, packt ja oft für mehrere Monate. Ich hatte kürzlich auf meinem Marokko-Trip ein paar Convertibles dabei und war echt begeistert. Ein Reise-Klassiker sind die sog. Zip-Off Pants, die mit dem Reißverschluss an den Oberschenkeln blitzschnell von lang zu kurz wechseln können – mein Favorite und fast schon ein Standard für ausgedehnte Bergtouren in den Alpen. Besonders cool finde ich aber die Sandalen mit abnehmbaren Wechsel-Absätzen, auf die ich bei meiner Recherche gestoßen bin. Der Clou? Ihr könnt die Absatzhöhe nach Lust und Laune verändern. Die flache Version ist Standard, zusätzlich habt ihr die Wahl zwischen Stiletto oder Blogabsatz – jeweils in zwei Höhen.

Fünf-in-Eins Kleider oder Schuhe mit Wechsel-Absätzen haben aber auch sonst einiges zu bieten: Wenn ein Piece mit ein paar geschickten Anpassungen von einem schwingenden Rock zu einem trägerlosen Partykleid werden kann, werdet ihr selbst zum Stylisten. Ihr entscheidet, wie ihr den Look tragt – und das macht den besonderen Reiz für alle aus, die gern kreativ werden oder einfach Lust am Spiel mit den Möglichkeiten haben. Häufiger hab ich das jetzt schon auf Hochzeiten gesehen – wenn alle Brautjungfern ein Convertible Dress tragen und jede es auf ihre Weise anzieht, kann das ziemlich cool wirken. Ähnlich, aber eben doch anders. Und ziemlich individuell.

Wie findet ihr die Looks? Mir sind diese bisher in Deutschland noch nicht aufgefallen – ich kenne Convertibles vom Urlaub. Gerade in Touristen Hot Spots habe ich schon öfter Maxi-Looks mit tiefsitzenden weiten Hosenbeinen gesehen, die man auf unterschiedliche Weise variieren kann: mit überkreuztem Oberteil, schulterfrei oder mit zwei Trägern. Was haltet ihr von dem Trend? Würdet ihr so einen Look tragen? Postet eure Meinung einfach in den Kommentaren. Ich bin gespannt.

 

 

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Meine Liebe zu Mode und Kommunikation hat mich zu Ana Alcazar gebracht – als Texterin & Konzepterin in der klassischen Werbung groß geworden, schreibe ich seit fast 10 Jahren für unser Münchner Designerlabel. Im Redaktionsteam bin ich für alle Corporate-Themen zuständig, außerdem befasse ich mich hier mit aktuellen Trends & meinem Herzensthema Gleichberechtigung,

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