Jan 29, 2024

Wolle kratzt? So bekommst du Schurwolle, Merinowolle & Co. samtweich

Naturmaterialien liegen derzeit wieder voll im Trend, da sie nachhaltig, atmungsaktiv und langlebig sind. In einer Welt, die sich zunehmend auf Nachhaltigkeit und natürliche Materialien konzentriert, gewinnt gerade das Material Wolle als vielseitiger Rohstoff immer mehr an Beliebtheit.

Allerdings gibt es eine häufige Klage: Wolle kratzt. Dieses Problem betrifft vor allem Schurwolle und Lammwolle. Hier erfährst du, warum Wolle überhaupt kratzt und wie du sie wieder weich bekommst.

 

 

Itchy itchy spider… Warum Wolle kratzt

Du kennst das Problem: Kaum hast du den Wollpullover angezogen, geht es los – es juckt und kratzt so sehr, dass du am liebsten aus der Haut fahren möchtest. Aber warum ist das so? Das Kratzgefühl bei Wolle entsteht durch verschiedene Faktoren.

– Einer der Hauptgründe ist der Durchmesser der Wollfasern. Je größer und grober die Fasern, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Wolle kratzt.

– Ein weiterer Faktor ist die Art der Wollverarbeitung. Nicht alle Wollsorten werden gleich behandelt, und einige Prozesse können zu einer groben Textur führen, besonders wenn die Fasern kurz sind.

– Schließlich spielt auch die Feinheit der Wollfaser eine Rolle. Merinowolle, Alpakawolle und Angorawolle, zum Beispiel, sind bekannt für ihre feinen Fasern, was sie im Vergleich zu anderen Wollsorten weniger kratzig macht. Wenn du also empfindlich auf kratzige Wolle reagierst, wähle Kleidungsstücke aus feineren Wollsorten wie die eben genannten. Diese sind naturgemäß weicher und angenehmer auf der Haut. Auch Mischgewebe aus Wolle und Seide fühlen sich angenehm auf der Haut an. Richtig langlebig und vor allem wärmend sind jedoch Kleidungsstücke aus Lamm- oder Schurwolle, die jedoch auch zum kratzen neigen. Doch keine Bange – auch hier gibt es Abhilfe!

 

7 Tipps, wie Wolle weniger kratzig wird

Wasche Wolle richtig: Einer der häufigsten Gründe für das Kratzen von Wolle ist falsche Pflege. Wolle bleibt weich, wenn sie mit speziellem Wollwaschmittel gewaschen wird, sonst rauen die Fasern auf und es entstehen unschöne Knötchen. Herkömmliches Waschpulver zerstört die Fasern und macht Wolle kratzig.

►  Verwende Wollspülungen: Spezielle Wollspülungen oder Conditioner können dabei helfen, die Fasern zu glätten und das Kratzen zu reduzieren. Beachte dabei die Pflegehinweise auf dem Etikett.

 

In den Drogerien gibt es mittlerweile zahlreiche Woll-Shampoos & Conditioner.

 

Kaltwäsche und Lufttrocknung: Vermeide heiße Waschzyklen und den Trockner, da Hitze die Wolle verfilzen und ihre Fasern verhärten kann. Kaltwäsche und Lufttrocknung sind schonender.

Lege Wolle in Essig ein: Essig kann Wollfasern glätten und somit weicher machen. Lege das Kleidungsstück dazu einfach in eine Schüssel mit kaltem Wasser und gib etwa 3 Esslöffel Essigessenz hinzu. Lasse das Kleidungsstück darin eine Stunde einweichen und spüle danach mit lauwarmen Wasser aus, bis der Essiggeruch verflogen ist.

Lege Wolle ins Gefrierfach: Kratzige Wolle lässt sich durch Kälte weicher machen. Durch niedrige Temperaturen richten sich die Wollfasern auf und erhalten eine gleichmäßigere Faserstruktur – sie werden dadurch weicher. Dazu genügt es, das Kleidungsstück für einen Tag in einem Gefrierbeutel in die Gefriertruhe zu legen. Nach dem Entnehmen aus dem Gefrierfach kann die Wolle, sobald sie sich wieder auf Zimmertemperatur befindet, wie gewohnt getragen werden.

 

Statt Waschmittel lieber Waschnüsse verwenden

 

Waschnüsse gegen Verfilzung: Waschnüsse, auch als Seifen- oder Waschnussbeeren bekannt, sind eine natürliche Alternative zu herkömmlichen Waschmitteln. Sie stammen von Bäumen der Gattung Sapindus ab, die vor allem in tropischen Regionen beheimatet sind. Diese Früchte enthalten natürliche Substanzen, sogenannte Saponine, die beim Kontakt mit Wasser eine seifenähnliche Wirkung entfalten. Waschnüsse reinigen gerade Wolle auf sanfte Weise und schonen dabei die empfindlichen Fasern, weil sie keine aggressiven Chemikalien enthalten, die die Wolle beschädigen könnten.

Wundermittel Lanolin: Wenn gar nichts mehr geht, kannst du deinen kratzigen Lieblingspulli mit Lanolin pflegen, so gibst du der Wolle ihre natürliche Fettschicht wieder. Das von Schafen gewonnene Fett legt sich wie ein Schutzfilm über die Wollfasern und macht sie wieder weich und geschmeidig. Lanolin bekommst du in jeder Apotheke oder im Reformhaus. Gib einfach 1-2 Teelöffel des Wollwachses in lauwarmes Wasser und knete dein Wollstück darin richtig durch. Lass es ohne Ausspülen trocken – und voila: So weich & kuschlig hast du deinen Pulli sicher noch nie erlebt!

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Als Autorin und Storytelling-Coach ist Schreiben meine große Leidenschaft. Seit 2014 bin ich unter anderem als Redakteurin und Konzepterin für verschiedene Magazine und Blogs rund um die Themen Nachhaltigkeit und Lifestyle tätig. Bei Ana Alcazar bin ich auf der Jagd nach den neuesten Fashion-Trends und für die Ratgeberartikel zuständig.

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