Weiß kombinieren – Diese Farben passen zu den unterschiedlichen Weiß-Tönen
Wie eine leere Leinwand, die mit Farbe gefüllt werden kann – Weiß lässt viel Raum und symbolisiert genau deswegen auch Neuanfang. Und noch vieles mehr. Weiß kontrastiert und verstärkt alles, was ihm begegnet. Landläufig betrachten wir Weiß als die hellste Farbe, aber streng genommen ist Weiß gar keine Farbe, sondern eine Nichtfarbe. Der Grund? Physikalisch gesehen ergibt sich Weiß aus der Summe aller Lichtfarben und bildet bei Lichteinfall kein Prisma ab. Für alle Künstlerinnen und Künstler hingegen war Weiß schon immer eine Farbe, aber eben eine achromatische, das heißt eine farblose Farbe. In verschiedenen Kulturen hat es unterschiedliche Bedeutung. Während es in westlichen Kulturen positiv aufgeladen ist, wird der Ton in fernöstlichen Kulturen mit Tod und Trauer in assoziiert. Die Farbe kommt auch in der Natur vor – man denke nur an Schnee, Wolken, Gischt oder Blumen. Weiße Tiere, sog. Albinos, üben eine besondere mystische Faszination auf Menschen aus. In der Mode war Weiß nie wirklich weg und begleitet Jahr für Jahr die Kollektionen der Designerinnen und Designer – mer oder weniger dominant. In den Streetstyles finden sich häufig Kombinationen mit andersfarbigen Pieces und im Sommer erlebt das berühmte luftige weiße Dress zuverlässig sein Revival. Besonders spannend und immer wieder en vogue sind aus Fashion-Sicht monochrome Kombinationen von Kopf bis Fuß – die Kür aller Outfits.
Basiswissen Weiß: Welche Weißtöne gibt es?
Weiß ist nicht gleich Weiß – es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Nuancen. Besonders für Brautkleider ist strahlendes Weiß ohne jegliche Nuancierung gefragt. Warme Crèmetöne, Grau-, Mattweiß oder Champagner sind Abwandlungen der Farbe, die vor allem in der Kunst, bei der Wandgestaltung und in der Mode eine Rolle spielen.
Die Hellste aller Nichtfarben – Ein Überblick über die Nuancen
► Reines Weiß: Ein neutraler Weißton ohne erkennbaren Farbstich. Es wird oft als »sauberes Weiß« bezeichnet.
► Schneeweiß/Natürliches Weiß: Ähnlich wie schneebedeckte Landschaften ist diese Nuance sehr hell und wirkt gegenüber dem klinisch-purem Weiß natürlicher.
► Elfenbein: Dieser Ton kommt mit seinem Hauch von Gelb sehr nahe an Beige heran und begeistert als klare, elegante Nuance, die wärmer als die meisten Weißtöne ist.
► Crème: Ein gebrochener Weißton mit einem leichten Anteil von Gelb oder Braun, was ihm eine crèmige Note verleiht.
► Eierschale: Dieser Ton enthält Nuancen von anderen, dunkleren Farben, meist einen leichten Beige- oder Gelbstich.
► Perlweiß: Der kühle Weißton enthält eine zarte Grauschattierung und einen Hauch Vanille, was ihm den typischen Perlmutt-Touch verleiht.
► Magnolie: Inspiriert von den Blüten der Magnolie enthät der warme Weißton einen Hauch von Rosa oder Beige.
► Champagner: Der zarte Weißton mit feinem Gelbanteil steht für edle und exklusive Mode, die trotzdem eine prickelnde Frische versprüht.
► Gletscherweiß: Ein kühler, bläulicher Weißton, der an schimmernde Gletscher erinnert.
Weiß ist …
… vollkommen, rein, pur, sauber, gleich, unschuldig, einfach, makellos, offen, aufrichtig, distanziert, vorsichtig, rigide, leer, isoliert, distanziert, kühl
Bedeutung und Wirkung von Weiß
Wir alle wissen, dass Weiß bringt als Grundierung bei Gemälden andere Farben zum Leuchten bringt. Als schlichte Wandfarbe ist es allgegenwärtig und wird wegen seiner Gewöhnlichkeit schon fast übersehen. Weiß kann sich bescheiden zurücknehmen oder prächtig leuchten. In westlichen Ländern sind die Hochzeitskleider traditionell weiß, in Indien, wo man leuchtende Farben liebt, tragen Trauernde weiße Gewänder. Nicht nur das Farbspektrum von Weiß ist vielfältig. Keine zweite Farbe bietet eine so umfangreiche Projektionsfläche wie die Hellste aller Farben. Der Maler Wassily Kandinsky hat Weiß einmal bildhaft als »großes Schweigen« beschrieben. Damit meinte er, dass Weiß voller Möglichkeiten steckt, immer wieder neu und anders verstanden zu werden. Dennoch gibt es in unserem Kulturkreis ein paar gängige Lesarten:
Weiß wird als Farbe der Reinheit und der Vollkommenheit verstanden. Das führt dazu, dass sie bei Hochzeiten und anderen feierlichen Anlässen für Brautkleider verwendet wird. Besonders im religiösen Kontext ist »Weiß« hochgeschätzt. Das Taufkleid, die Priestergewänder und auch das Totengewand sind weiß. Auch im weiteren spirituellen Kontext spielt Weiß eine große Rolle – in einigen Kulturen und Religionen wird Weiß mit spirituellen Eigenschaften und Erleuchtung in Verbindung gebracht. Weiß kann auch das Gefühl von Frieden und der Hoffnung vermitteln und dazu beitragen, emotionale Verstimmungen zu lindern. Nicht umsonst ist die Friedenstaube weiß.
In der Farbenlehre stabilisiert der Ton das Gleichgewicht aller Farben des Spektrums – bei absoluter Helligkeit. Aus dieser Tatsache wir das Merkmal der Gleichheit abgeleitet, was Gerechtigkeit und Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit beinhaltet. Sehr pragmatisch und nicht von der Hand zu weisen ist, dass Weiß die hellste Nuance im Farbspektrum ist und deswegen wird sie auch mit Sauberkeit und Reinheit assoziiert. Folglich wird die Farbe zum Beispiel bei Arzt- und Pflegekleidung gewählt. Verträglich wie Weiß ist, passt es zu allen anderen Farben passt und damit ist die Karriere als Wandfarbe gesichert. In der Architektur und der Innenraumgestaltung, aber auch in der Mode sorgt der Ton für minimalistische und moderne Looks – ein Grund mehr für Designerinnen und Designer Weiß immer wieder aufzugreifen.
Auch in der Psychologie findet man eine Lesart. Weiß bedeutet Neuanfang – die sprichwörtliche weiße Leinwand – und Harmonie, weil die Nuance mit allen anderen Tönen schwingt. Allerdings hat die Farbe auch negative Konnotationen. Je nach Unterton kann Weiß entweder als kühl oder warm empfunden werden: Kühle Weißtöne neigen dazu, eine sachliche, formale Atmosphäre zu schaffen, während warme Weißtöne eine gemütlichere, einladende Wirkung versprühen. Zu viel Weiß kann steril und unpersönlich wirken. Im Gegensatz zu der oft belobigten Offenheit, welche diese Farbe ausstrahlt, steht die Distanziertheit, die ebenfalls durch Weiß zum Ausdruck gebracht wird. Auch Isolation, Einsamkeit, Unnahbarkeit und emotionale Kälte werden mit der weißen Farbe verbunden.
Sprichwörtliches
- • Die weiße Flagge aufziehen
- • Wie eine weißes Blatt Papier
- • Schwarz auf Weiß
- • Weiße Weste
- • weiß wie eine Wand sein
- • ein weißer Fleck auf der Landkarte
…und Kurioses
- • In Korea tragen Frauen zu Beerdigungen Weiß
- • Das Weiß in der italienischen Fahne steht für die Alpen-Gletscher
- • Bei den Inuit: Mehr als 200 Namen für die Farbe Weiß je nach Farbton
Wem steht Weiß?
Weiß ist grundsätzlich positiv besetzt. Auch gibt es keine starren Regeln, wer Weiß tragen sollte oder nicht. Vielmehr kommt es auf den individuellen Typ oder den persönlichen Stil an. Weiß kann je nach Hautton oder Figurtyp unterschiedlich wirken. Wie bei vielen Farben gilt: Entscheidend ist, aus der Vielzahl an Weiß-Nuancen diejenigen zu wählen, welche Haut- und Haartyp positiv unterstreichen.
Zu welchem Farbtyp und zu welcher Haarfarbe passt es?
Kalt zu kalt, warm zu warm – diese Grundregel gilt auch bei der Wahl des individuell passenden Weißtones. Den kühleren, hellen Hauttypen mit einem Unterton, der bläulich oder rosafarben ist, stehen kühle Weißtöne gut zu Gesichte. Ein klares, neutrales Weiß kann die kühlen Untertöne der Haut betonen. Dazu zählen reines Weiß, Schneeweiß und Gletscherweiß.
► Ein warmer Hautton ist eher braun und zeichnet sich durch gelbe oder olivfarbene Untertöne aus. Diesen Frauen stehen Champagner, Crème oder Eierschale und Weißtöne mit Rosé-Enschlägen.
► Der Wintertyp mit heller Hautfarbe ohne Sommersprossen wird auch als Schneewittchentyp bezeichnet. Für Frauen dieses seltenen Typs sind fast alle Weiß-Nuancen ein absolutes Match.
Weiß im Winter & im Sommer – Unterschiede im Styling?
Im Sommer lieben wir Weiß, im Winter Schwarz – dieses ungeschriebene Modegesetz gilt schon lange nicht mehr. Während wir im Sommer mit leicht gebräunter Haut fast jedes weiße Kleid mit Wedges, Sandalen oder Sneakers und Sonnenbrille ausführen können, ist beim Styling im Winter etwas mehr Fingerspitzengefühl geboten.
Weiß ist variantenreich – und das ist gut so. Denn besonders im Winter sind wir meistens hellhäutiger als im Sommer. Deswegen auf warme Nuancen setzen! Gebrochene Nuancen wie Eierschale, Elfenbein, Champagner, Wollweiß oder Perlweiß wirken warm und schmeicheln unserem Winter-Teint.
Das hohe Kunst des Stylings ist und bleibt der Allover-White-Look, aber für den Anfang ist es sinnvoll auf nur ein weißes Piece im Outfit zu setzen. Wie wäre es mit einem Strickpulli in Naturweiß, der mit andersfarbigen Teilen kombiniert wird? Oder einer klassischen Bluse zum dunkeln Blazer? Kombipartner in Beige, Camel oder Grau lassen Weiß besonders edel wirken. Mit Pastelltönen im Team wirkt weiße Winterkleidung weicher. Herausfordernd sind weiße Culottes oder Midiröcke, besonders bei Schneematsch oder Dauerregen. Wer sich traut, ist mit dezenten Absätzen gut beraten, um den Saum des Kleidungsstücks zu schonen.
Für die Kür, den Allover-White-Look sollten verschiedene Weiß-Nuancen und Texturen kombiniert werden, um die nötige Spannung zu erzeugen.
Tipp: Unbedingt Lippenstift benutzen! Dabei setzen kühle Hauttypen auf fruchtige Kirschtöne oder kräftiges Pink, warme Typen wählen orangestichigen oder dunkelroten Lippenstift.
Farbduos, die wir gerne sehen
► Beige & Weiß kombinieren
Zeitlos, elegant und wie geschaffen für besonders für minimalistische Looks – kühles Beige lässt Weiß in Kombination besonders kräftig strahlen, während es gleichzeitig die formelle Wirkung dämpft. So entsteht im Handumdrehen ein cleaner Look mit lässiger Attitüde. Besonders für All-White-Looks ist Beige die perfekte Partnerfarbe. Kuschlige Pullis oder Jacken in Beige mit weiten Cullotes sind ein perfektes Outfit für die kühleren Tage.
► Schwarz & Weiß kombinieren
Zweifarbige Outfits in Schwarz-Weiß wirken stilvoll und trendbewusst. Schwarz strahlt Stärke und Eleganz aus, während Weiß für Reinheit und Frische steht. Diese Farbpalette aus zwei absoluten Klassikern sorgen für eine zeitlose und stilvolle Ästhetik. Von Streifenmustern über Polka Dots oder Hahnentritt – Schwarz-Weiß passt zu nahezu jeder Gelegenheit. Und das nicht nur als Mustertrend, sondern auch als jeweils unifarbener Kombipartner.
► Blau & Weiß kombinieren
Erste Assoziation: gestreift und maritim. Und dann noch: sommerlich, leicht und mit einer gewissen Raffinesse. Für Blau ist Weiß die perfekte Leinwand, welche jede Blau-Nuance zum Strahlen bringt. Von Hellblau über Classic Blue bis Dunkelblau – Blau in all seinen Abstufungen und Weiß sind ein Match und sehen besonders mit natürliche Materialien wie Leinen, Baumwolle oder auch Seide wertig aus.
► Weiß & andere Farben
Weiß ist ein Alleskönner und es gibt keine Farbe im Farbkreis, welche nicht harmonieren würde. Weiß kann Knallfarben erden, Pastelltöne unterstreichen und im Schwarz-Weiß-Kontrast zum Klassiker avancieren. Entscheidend ist hier neben der Nuance vor allem der individuelle Typ. Im Team mit Weiß gibt die Kombifarbe den Ton an und die muss zur Trägerin passen. Die Vielfalt der Weiß-Nuancen macht es leicht, entsprechende Matches zusammenzustellen.
Klassiker Weiß – so stylst du verschiedene Kleidungsstücke
► Weiße Hose kombinieren
Der Allrounder erlebt aktuell ein Revival – eine weiße Hose lässt sich hervorragend für verschiedene Anlässe kombinieren. Willst du ein elegantes Outfit zusammenstellen? Dann wähle eine pastellfarbene Seidenbluse und Kitten-Heels. Für einen lässigeren Stil entscheide dich für ein graues oder ein gestreiftes T-Shirt und trage Sneakers dazu. Aber auch Statement-Töne wie Pink passen. Achte bei deinem pinken Top aber darauf, dass sich der Ton in deinem Look noch einmal wiederfindet. Das Spiel mit Silhouetten und Texturen kann ebenfalls einen interessanten Effekt erzeugen – setze auf einen Ton-in-Ton-Look aus unterschiedlichen Materialien und Oberflächen.
► Weißen Blazer kombinieren
Auf einen Blazer kann man sich wirklich immer verlassen – sommers wie winters ergänzt er unsere Outfits, gleicht zu sexy Looks aus und macht im Business wie in der Freizeit eine gute Figur. In Weiß ist der Blazer ein echter Stilverbündeter, der zur Jeans, zur Lederhose mit Seiden-Träger-Top und zur Culotte in Weiß eine gute Figur macht. Auch pastellfarbene Maxikleider in Crème, Beige oder Nude verstehen sich gut mit dem formelleren Partner. Fürs Business? Weißer Zweiteiler mit Pumps und einem hochgeschlossenen Shirt. Ein schlagendes Argument.
► Weiße Bluse kombinieren
Eine optimal geschnittene weiße Bluse passt nicht nur für viele Gelegenheiten, sie strahlt auch Stil und Eleganz aus – zu jeder Jahreszeit. Das Schöne daran? Stilistisch gibt es keine Limits. Du entscheidest, was dein Outfit aussagen soll. Zur Jeans und mit Heels stylst du einen Frühlings-Klassiker, im Team mit Culotte, Espadrilles und einer unter der Brust geknoteten Bluse einen Sommerhit und mit einem Bleistiftrock und schwarzen Nahtstrumpfhosen setzt du im Winter eine Statement. Beim Layering kann die weiße Bluse auch einmal eine untergeordnete Rolle unter einem Pullunder oder Kleid spielen. Im Business ist die schmale schwarze Hose der perfekte Partner in Crime.
► Weißes Kleid kombinieren
Ohne Frage ein modischer Dauerbrenner – der Stil des weißen Kleides kann so unterschiedlich sein wie die Trägerin selbst. Off-Shoulder Kleider und Hippie-Dresses begleiten uns im Sommer, Hemdblusenkleider im Herbst und A-Linien-Looks an kühleren Tagen. Chicer Sommerparty-Look in Weiß: Kleid aus Lochspitze mit Strohhut. Dabei vertragen weiße Kleider farbliche Highlights durch Accessoires wie Taschen und farblich korrespondierende Schuhe. Achte auch darauf, dass dein Outfit ausgewogen wirkt. Greife weitere Farben, die du dazu kombinierst, unbedingt noch ein zweites Mal auf.
Kompakt zusammengefasst: Die Dos & Don‘ts beim Weiß-Styling
Dos
- • Weiß-Layering: Experimentiere mit verschiedenen Längen für eine spannende Silhouette
- • Kontraste schaffen: Kombiniere passende Farben dazu, die sich ein zweites Mal im Outfit wiederfinden
- • Akzentfarben verwenden: Setze gezielt farbige Akzente, um das Weiß aufzulockern
- • Metallic Akzente einbinden: Ergänze schimmernde Ohrringe, Armreifen oder Schuhe
- • Passende Unterwäsche: Achte darauf, dass die Unterwäsche farblich abgestimmt ist, nicht hervorblitzt und keine unerwünschten Einblicke zulässt
- • All-over-Look: Verleihe deinem Outfit durch verschiedenen Texturen, Weißtöne und Materialien mehr Tiefe
Don’ts
- • Weiße Unterwäsche: Sie blitzt auffällig hervor
- • Ungewollt transparente Kleider: Achte beim Kauf darauf, dass nichts durchschimmert
- • Zu viele Prints: Verzichte auf zu viele Muster, um den Fokus bewusst auf das Weiß zu legen
- • Zu viele Accessoires: Wähle eine paar ausgesuchte Details, um den Look nicht zu überladen
- • Knallenge Looks: Besonders weiße Kleidung kann, falls sie zu eng setzt, unvorteilhaft aussehen
- • Farblich nicht abgestimmte Schuhe: Vorsicht bei dunklen oder schwarzen Schuhen
- • Falsche Pflege: Weiß bedarf etwas mehr Aufwand; bei keiner anderen Farbe fallen Flecken und Verfärbungen so unangenehm auf
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