Jun 28, 2017

Coup de Coeur. Nizza ist eine Herzensangelegenheit – nicht nur für Kunst- und Modefreaks.

Nizza ist schon auf den ersten Blick bunt wie ein Regenbogen – mit der blauen Bucht, den farbenreichen Märkten und seinen rot schimmernden Dächern. Das war der erste Eindruck auf meinem City-Trip im Frühjahr diesen Jahres. Und dieser bestätigte sich auch beim näherem Hinsehen. Gibt man sich dem Sog der pulsierenden Metropole hin, merkt man schnell, dass auch das tägliche Leben ein faszinierendes Spektrum aufweist: Jetset und Authentizität sind in der der Mittelmeerstadt mit dem angenehmste Klima an der Côte d’Azur gleichermaßen zuhause. Dabei weht Fashion-Diven, Kunst-Liebhabern, Bummlern und Gourmets immer eine frische Brise um die Nase, welche die breiten Palmwedel vor dem azur-blauen Himmel sanft zum Schwingen bringt …

Sehen und Gesehen-Werden – La Promenade des Anglais

… und das vor allem entlang Nizzas Wahrzeichen: der Promenade des Anglais. Hier flaniert jeder der etwas auf sich hält, entlang und zeigt, was er hat. Von unserem Apartment im alten Hafenviertel, das sich gerade in ein In-Viertel verwandelt, konnten wir zu Fuß zu dem Hot-Spot am Meer laufen und das lebendige Treiben live erleben. Keine Frage: Körperkult wird großgeschrieben – neben extravaganten Showing-Off-Outfits sieht man auch viele Joggerinnen in Designer-Fitness-Looks.

Auf der Mitte der Flaniermeile, wenn sich schon der Blick auf den Hafen eröffnet, trifft man auf überlebensgroße Lettern, die prominent vor der Stadtkulisse aufgestellt wurden: #ILoveNice – egal, wann ihr hier vorbeikommt, hier ist immer Showtime. Unter dem Hashtag #ILoveNice posten Touristen ihre Bilder mit vorteilhafter Selbstinszenierung auf Instagram oder Facebook. Aber seht selbst:



Schaulaufen mit Inlinskates

Nizza ist auch die Stadt der Inline-Skater. Abends bauen Inline-Profis und solchem die es werden wollen, ihren Hütchen-Parcours zum Üben auf. Da kann einem beim Zuschauen schon mal schwindelig werden. Doch auch als normaler Skater hat man pures Vergnügen in Nizza: einmal die berühmte Promenade entlang gleiten und trickreiche Sprünge zur Schau stellen – what a feeling! Wenn ihr nach so vielen Eindrücken eine Pause braucht, empfehle ich euch den Strandclub Miami Beach. Eine leichte Brise zupft am Tischtuch, von oben blitzt die Sonne, der Himmel strahlt. Wenn es Restaurants gibt, die glücklich machen, gehört dies eindeutig dazu. Gönnt euch einen frischen Salade niçoise und genießt den Traumblick übers Meer … fast zu schön, um wahr zu sein.



► Mein Tipp: Picknicken am Strand von Nizza

Perfekt in jeder Hinsicht: viele Sonnentage, tiefblaues Meer und provenzalische Delikatessen fügen sich perfekt ineinander. Packt eure Lieblingsspeisen ein und genießt Quality Time am Strand.

Wer lieber im Grünen picknickt, kann den Park Colline du Château ansteuern. Dieser ist schnell und einfach mit dem Lift über die Rue des Ponchettes zu erreichen. Ich empfehle euch aber hochzulaufen, auf halber Strecke auf der Aussichtsplattform den Blick über die Promenade Anglais und das Meer zu genießen und danach die restlichen Meter bis nach oben zu gehen.

Auf dem 100 m hohen Hügel unter schattenspendenden Pinienbäumen könnt ihr die mitgebrachten Leckereien zu einem Glas Rosé genießen. Mit fantastischem Blick über die rot leuchtenden Ziegeldächer von Nizza und die sanft geschwungene Engelsbucht kann so ein ganzer Nachmittag wie im Flug verstreichen.

Vieux Nice – Blühende Altstadt mit pulsierendem Leben

Frisch gestärkt vom Picknick am Meer oder auf dem Berg könnt ihr zu Fuß die Altstadt erreichen. Sie erfüllt fast jedes Klischee, das man von einer Stadt in der Provence haben kann: Verwinkelte, enge Gassen, Pinien-überschattete-Innenhöfe, pastellfarbene Häuser, barocke Kirchen und kleine Geschäfte laden zum Staunen, Erkunden oder Shoppen ein. Lasst euch einfach durch das Gassenlabyrinth treiben, stoppt an Kirchen oder anderen Sehenswürdigkeiten (die ihr gar nicht verfehlen könnt) und gönnt euch einen Kaffee. Abend laden die traditionellen Restaurants zu Tourte des Blettes (Mangoldkuchen), Lavendel-Spezialitäten oder Fischgerichten ein.

Lasst euch in der Altstadt auf keine Fall einen der schönsten und ursprünglichsten Märkte der Côte d’Azur entgehen: auf dem Cours Saleya herrscht montags und samstags buntes Treiben.


Shoppen in Nizza

Nizza bietet nicht nur ein immenses Maß an historischem Erbe und Aussichtspunkten, sondern auch Shopping-Tage in Boutiquen, in denen ihr mit edlen Kreationen Volltreffer landen könnt. Alle großen Labels sind in Nizza präsent, sie befinden sich zum größten Teil auf der Avenue Jean Médecin im Zentrum, aber auch in den Einkaufszentren.

Mein persönlicher Coup der Coeur ist die Scarlett Boutique im up-and-coming Hafenviertel. Der stylishe Laden, den ich zufällig fand, gefiel mir vom ersten Blick ins Schaufenster an. Ich bin heute noch verliebt in das knallgelbe Dress mit den plakativen Blumen und den Cut-Outs, das ich bei der Inhaberin Laetitia gekauft habe.

Sehenswertes in der Neustadt

Das Tor zur Neustadt bilden die Place Garibaldi und die Place Masséna, die mit ihrer eleganten Architektur an italienische Metropolen erinnern. Am anderen Ende der Neustadt befindet sich übrigens auch das weltberühmte Hotel Negresco. Wenigstens einmal im Leben muss man sich eine Aufführung der Opéra de Nice ansehen und sei es nur, um den märchenhaften Opernsaal mit seinem gigantischen Kristalllüster zu bestaunen. Wenn ihr mehr Lust auf moderne Kunst habt, besucht das MAMAC – Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain direkt an der Promenade des Arts und neben dem Theatre de Nice. In einem auffälligen Marmorblock und von Olivenbäumen und Wasserbecken umgeben, ist das Museum für Moderne Kunst schon von weitem zu erkennen. Hier könnt ihr eine Auswahl europäischer und amerikanischer Avantgarde seit Beginn der 60er Jahre bis heute bestaunen – darunter zeitgenössische Kunstwerke, Werke von Warhol und Liechtenstein sowie Gemälde der französischen Künstler der Region.


A walk in the park – Promenade du Paillon

Und wenn euch nach der Kunstschau nach etwas frischer Luft ist, geht die paar Schritte bis zur Promenade du Paillon – das ist der 12 Hektar große und 1,2 km lang Stadtpark im Herzen der Stadt. Nach dem Abriss des alten Busbahnhofes wurde hier eine Bummelmeile mit Blick auf die Anhöhen der Haute-Provence und die Fassaden der Altstadt geschaffen. Die Attraktion? Der miroir d’eau – das ist ein großflächig angelegtes Wasserfontänen-Spiel, das immer höher aufschießt. Ein Heidenspaß für Groß und Klein – besonders an heißen Sommertagen.

 

Schlemmen wie Gott in Frankreich – Socca bei Chez Pipo.

Wahrscheinlich kennt ihr Socca nicht. Ich habe die dünnen und knusprigen Teigfladen tatsächlich zum erstenmal in Nizza gegessen und zwar bei Chez Pipo. Das Restaurant mit der typischen Spezialität könnt ihr schon von weitem erkennen – denn Abend für Abend bilden sich vor dem kleinen Restaurant von Mme und Mr Laité Warteschlangen. So beliebt ist es. Nach ca. 20 Minuten bekamen wir einen Tisch und seither bin ich hellauf begeistert von dem „Arme-Leute-Essen“ im Mittelmeerraum.

Socca wird aus Kichererbsenmehl, Olivenöl, Salz und Wasser hergestellt und ist eine uralte Alternative zu Brot. Bei Chez Pipo werden die großen Fladen in einem gemauerten Ofen herausgebacken und in Stücken auf dem Teller serviert. Ihr könnt wählen, ob ihr den Teig lieber mit Käse oder Fisch essen möchtet. Zu Schluss wird die Socca großzügig mit Pfeffer bestreut. Als Vorspeise gibt es auf Wunsch Pissaladière oder Bruschetta, Tapenade oder Anchooiade. Ich war mehrfach bei Chez Pipo – auch, weil ich die Atmosphäre in dem Restaurant schön finde. Irgendwie konnte ich mir gut vorstellen, wie die Hafenbarbeiter nach der Schicht hier diese preiswerte Mahlzeit verspeisten.

► Noch ein Restaurant-Tipp: La Flara.

Hier bekommt ihr feine mediterrane Speisen. Die Atmosphäre ist locker und ungezwungen. Viele Einheimische treffen sich hier im La Flara, um mit der Familie zu essen. Auch ein perfekter Ort, um den Tag ausklingen zu lassen.

Nach eurem langen Tag voller Eindrücke könnt ihr noch auf einen Drink in eine der vielzähligen Bars am alten Hafen. Na dann, Santé!

Tipp: Tagesausflug nach Cannes

Man muss sie gesehen haben – die berühmte Treppe von Cannes. Erst kürzlich fanden dort die 70. Internationalen Filmfestspiele von Cannes statt. Und auch Touristen lassen sich mit dem größten Vergnügen auf dem berühmtesten roten Teppich der Filmszene ablichten. Genau wie ich. Übrigens wird das Palais des Festivals et des Congrès von den Einheimischen nur als Le bunker bezeichnet. Ihr erreicht Cannes mit dem Regionalzug von Nice Riquier oder dem Gare de Nice-Ville in 40 Minuten für nur 7,50 Euro. Was in Hollywood der  Walk of Fame ist, ist in Cannes die Allée des Etoiles. Über 200 Stars haben hier ihre Hände in Betonplatten gedrückt und signiert.

 

Luxusmeile Promenade de la Croisette

Einen Spaziergang wert – die Croisette ist die Flaniermeile par excellence und führt am Meer entlang zum imposanten Yacht-Hafen. Sie ist nach dem Vorbild der Promenade des Anglais in Nizza gestaltet. Neben dem Kongresszentrum und drei Kasinos, findet ihr dort wirklich ausnahmslos alle Luxuslabels und eine Fülle an Restaurants und Nobelhotels. Im Osten endet der Boulevard am Pointe Croisette, von wo aus man einen Blick über die gesamte Promenade und die berühmten Hotel-Paläste Carlton, Martinez und Majestic hat. Wenn ihr genug von dem Trubel habt, schlendert – an der Tourimeile vorbei – bergaufwärts in die Altstadt und genehmigt euch im Le Bistrot du Suquet einen Aperol Sprizz. Ich wünsch euch viel Spaß!

Habt ihr noch weitere Tipps zu Nizza oder Cannes? Postet sie gern. Gute Reise!

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Meine Liebe zu Mode und Kommunikation hat mich zu Ana Alcazar gebracht – als Texterin & Konzepterin in der klassischen Werbung groß geworden, schreibe ich seit fast 10 Jahren für unser Münchner Designerlabel. Im Redaktionsteam bin ich für alle Corporate-Themen zuständig, außerdem befasse ich mich hier mit aktuellen Trends & meinem Herzensthema Gleichberechtigung,

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