Nails. Nails. Nails. Der große Nagellack-Guide.
Aktualisiert am 21. Februar 2023
Klarlack, rote Farbe, Base Coat, French oder Glimmer-Lack – zu jedem perfekten Style gehört der passende Nagellack. Für Fashionistas steht fest: Der beste Look taugt nichts, wenn der Lack abgesplittert ist oder die Farbe nicht zum Outfit oder zum Lippenstift passt – Lack zählt zu den Key-Accessoires eines Outfits. Dabei wechseln Nail-Trends genauso schnell wie Fashion-Trends.
Was immer geht: Klassische Nagellack-Nuancen in Pastell- und Nude-Tönen für einen natürlichen, gepflegten Look. Im Moment aber lieben wir es knallig – und haben unsere helle Freude an Farbexperimenten. Was uns sonst noch rund um Nägel interessiert? Für euch habe ich hier die wichtigsten Fragen beantwortet.
Inhaltsverzeichnis:
► Wer hat den Nagellack erfunden?
Mit dem Auto fing alles an. Genauer gesagt – mit den stark deckenden Farbpigmenten, welche als Autolackierung eingesetzt wurden. Zwar gab es schon seit dem 19. Jahrhundert Maniküre mit Feilen und spezielle Scheren, und man polierte die Nägel – Färben konnte man aber nur mit Öl, das kaum Deckkraft hatte. Das änderte sich in den 30er Jahren: Die Brüder Revson übernahmen die Farbtechnologie aus der Automobilbranche. Und entwickelten im Team mit dem Chemiker Charles Lachman 1932 den ersten Nagellack. Die Marke Revlon war geboren.
► Soll man Nagellack in den Kühlschrank legen?
Um mit einem gängigen Klischee aufzuräumen: Nagellack muss nicht in den Kühlschrank, um länger zu halten.
Fakt ist: Im Kühlschrank ist es meist sogar zu kalt. Hersteller empfehlen zwar eine Kühle und dunkle Lagerung. Aufgetragen werden soll der Lack aber bei Zimmertemperatur. Denn wird der Lack zu kalt, kann er beim Auftragen dickflüssig sein und schließlich abblättern. Wer den Nagellack im Kühlschrank aufbewahrt, sollte also gut eine Stunde vor der Maniküre die Farbe auswählen und auf Zimmertemperatur bringen.
Tipp: Ideal lagert man den Lack bei durchschnittlicher Raumtemperatur und am besten dunkel – einfach in einem Schrank oder in der Schublade.
► Kann man Nagellack verdünnen?
Ja. Ist die Farbe zähflüssig geworden, helfen spezielle Verdünner aus dem Handel. Diese werden tropfenweise in den Lack gegeben. Anschließend das Fläschchen schütteln – und der Nagellack fließt wieder und lässt sich gut auftragen.
► Was meint eigentlich Top Coat und Base-Coat?
Für’s Drunter und Drüber: Über- und Unterlack dürfen nicht fehlen. Der Base-Coat (Unterlack) schützt die Nagelplatte nicht nur vor Verfärbungen durch die bunten Töne. Er kann auch Unebenheiten ausgleichen und – je nach Inhaltsstoff – den Nagel stärken.
Der Überlack – Top-Coat – versiegelt den Lack und macht ihn haltbarer. Einige Überlacke verleihen dem Nagel auch einen intensiven Glanz.
► Was sind Permanent-Maniküren?
Perfekt lackierte Nägel, die bis zu drei Wochen makellos bleiben: Gel und Shellac sind die Nagelinnovationen der vergangenen Jahre.
Vor allem während des Sommers ist so eine Permanentlösung verlockend, um dem ständigen Lackier-Stress zu entgehen. Aber: Die dauerhafte Maniküre hat auch Nachteile. Mehr dazu könnt ihr gleich hier lesen.
► Wie werden Gel-Nägel gemacht?
Gel-Nägel sind so beliebt, weil sie bis zu drei Wochen gut aussehen. Dazu wird der Nagel erst angeraut und mit einem acetonhaltigen Dehydrator entfettet. Haftgel und mehrere Schichten Kunststoffgel werden aufgetragen und modelliert sowie unter UV-Licht getrocknet. Zum Entfernen muss der Kunstnagel abgefeilt werden.
Nachteil:
Zum Auftragen des Gels muss eine Schicht des Nagels komplett abgefeilt werden. Dieser Prozess kann dem Naturnagel schaden. Das gleiche gilt für die Entfernung des Gels – auch hier muss eine Schicht abgeschliffen werden. Ein weiteres kritisches Thema sind die UV-Lampen. Denn die UV-Strahlung lässt die Haut der Hände schneller altern und kann im schlimmsten Fall sogar zu Hautkrebs führen.
Tipp: Manche Studios verwenden auch LED-Lampen. Einfach nachfragen. Kosten für eine Neumodellage: ab ca. 35 Euro.
► Wie funktioniert Shellac?
Der Speziallack Shellac ist eine Mischung aus Gel und Nagellack. Er wirkt dünner und natürlicher als Gel-Nägel. Und sorgt für eine makellose Maniküre für mindestens drei Wochen. Das Auftragen ist ähnlich wie bei Gel-Nägeln, jedoch wird der Nagel hier nicht angefräst: Bei der Shellac-Maniküre werden die Nägel gereinigt und in Form gefeilt. Im Anschluss wird ein Base Coat aufgetragen und unter der UV-Lampe getrocknet. Ebenfalls unter der UV-Lampe folgen zwei Schichten der gewünschten Nuance. Schließlich wird ein Überlack auf die Nägel gegeben.
Im Gegensatz zu Gel-Nägeln ist die Entfernung von UV-Lack unkompliziert. Verwendet werden spezielle Remover auf Acetonbasis. Diese müssen für einen kurzen Moment einwirken, danach lässt sich der Lack problemlos entfernen.
Nachteil:
Shellac sollte man nicht zu häufig tragen. Der Entferner enthält sehr viel Aceton, der die Nägel und Hände sehr stark austrocknet. Eine reichhaltige Pflege ist also bei diesem Style wichtig.
Tipp: Auf original Shellac-Produkte zurückgreifen. Diese können ohne aggressives Acetonbad entfernt werden.
► Was tun bei strapazierten Nägeln?
Nur eine Pause von Gel oder Shellac erlaubt es den Nägeln, sich zu regenerieren. In der Gel- und Shellac-freien Phase die Nägel so gut wie möglich pflegen. In Ridge-Filler, Nagelöle und Produkte für ein gesundes Nagelbett investieren.
► Nagellack und Schwangerschaft – ein Thema?
In der Schwangerschaft verzichten viele Frauen darauf, ihre Haare zu färben. Wie sieht es mit der Maniküre aus? Generell gilt: schädliche Stoffe meiden. Nagellack und Nagellackentferner enthalten meistens Aceton.
Wird der Entferner unmittelbar eingeatmet, besteht das theoretische Risiko einer Fehlgeburt oder einer Schädigung des Fötus. Unbedingt beim Kauf der Produkte auf „acetonfrei“ achten. Um ganz sicher zu gehen, kann man die Nägel bei offenem Fenster oder im Freien mit Lack oder Entferner behandeln. Wer auch in der Schwangerschaft nicht auf künstliche Nägel verzichten will, kann auf Gel-Nägel setzen, da diese aus ungiftigen Kunststoffen hergestellt werden.
► Wie oft sollte man Lack-Pause machen?
Lackierte Nägel sehen schön aus. Aber es lässt sich nicht vermeiden, dass Nagellack und Nagellackentferner dem Nagel Feuchtigkeit entziehen. Die Folge: brüchige Nägel.
So schwer es – besonders im Sommer – auch fällt, sollte man alle drei Wochen für drei Tage eine Pause einzulegen. So bekommen die Nägel eine Chance sich zu regenerieren.
► Wusstet ihr schon …
… dass es Nagellack bereits 3000 vor Chr. in China gab – er enthielt Zutaten wie Bienenwachs, Eiweiß, Gelatine und Farben aus Gemüse.
… dass der teuerste Nagellack der Welt 250.000 Euro kostet: er enthält schwarze Diamanten und ist hier zu haben: Azature
… dass Nägel in 100 Tagen etwa 1 cm wachsen und in warmen Klimazonen schneller gedeihen.
… das ihr abgesplitterte Nägel jetzt sehr gut kaschieren könnt – mit dem coolen Korrekturstift von L’Oréal
► Und zum Schluss – Die perfekte Nagelroutine
Na dann, auf in einen stylishen Nail-Sommer!
Ein Kommentar
Danke, habe genau die Infos bekommen, die ich suchte.