Nov. 30, 2024

Das ‚Kleine Schwarze‘ – angesagte Little Black Dress Modelle

Vielleicht ist es DAS Kleid schlechthin – das ‚Kleine Schwarze‘ nimmt weltweit einen besonderen Platz in der Garderobe ein. Man kennt es im Französischen als ‚Petite Robe Noire‘, im Englischen ist es als ‚Little Black Dress (LBD)‘ in aller Munde. Dabei war Schwarz historisch gesehen lange eine ausschließlich negativ besetzte Farbe: Erst und hauptsächlich, um nach dem Ersten Weltkrieg Trauer über die Gefallenen auszudrücken, später, um die verführerische, aber eben doch lasterhafte ‚Femme Fatale‘ einzukleiden.

Coco Chanel schuf das schlichte Kleid für den modernen Frauentyp

Erst Coco Chanel gelang es 1926, das dunkle Image der Farbe zu durchbrechen. Die US-amerikanische VOGUE bildete das schmal geschnittene, knielange schwarze Kleid der Designerin ab. Als Unterzeile war zu lesen: »Dieses schlichte Kleid wird eine Art von Uniform für alle Frauen mit Geschmack werden.«

 

Marilyn Monroe im Kleinen Schwarzen 1956 neben Laurence Olivier

 

Das war’s. Ab sofort war Schwarz gesellschaftsfähig und alle Damen wollten dieses eine Kleid haben. Das ‚Kleine Schwarze‘ hatte die Welt im Sturm erobert. Später entwarf Coco Chanel weitere Modelle mit Variationen wie Paillettensatz oder plissiertem Rock – sie unterstrichen das neue androgyne Schönheitsideal der 20ies. Und auch als wieder Kurven en vogue waren, trugen Filmikonen wie Marilyn Monroe (»Manche mögen’s heiß«) oder Brigitte Bardot (»Wollen Sie mit mir tanzen«) das Little Black Dress.

Hubert de Givenchy verlieh dem LBD endgültig Kultstatus

1961 schließlich schneiderte der Designer Hubert de Givenchy der Schauspielerin Audrey Hepburn das schwarze Kleid auf den Leib, das bis heute Kultstatus hat und als Blaupause für alles Kommende gilt. In dem Film »Frühstück bei Tiffany« trägt Hepburn ein schwarzes, ärmelloses Kleid mit einem extrovertierten Hut und Perlenohrringen – bis heute gilt dieses Outfit als Inbegriff von Eleganz.

 

Audrey Hepburn trifft Ronald Reagan 1981 im Weißen Haus

 

Seither ist das ‚Little Black Dress‘ eine Konstante in der Mode. Es inspirierte und inspiriert viele Designer:innen dazu, eigene Kreationen auf die Laufstege zu bringen: Yves Saint Laurent, Cristóbal Balenciaga, Dior, Victoria Beckham, Jacquemus und auch Karl Lagerfeld. Der spätere Chefdesigner des Hauses Chanel kreierte immer wieder »New LBDs« als Reminiszenz an das Erbe. Das schwarze Kleid wird heute zu vielen Gelegenheiten getragen – im Business, als Cocktailkleid, als Silvester-Style oder als Abendrobe. Kate Moss kombiniert es mit Lederjacke, Herzogin Kate wählt es für offizielle Anlässe.

 

Was versteht man genau unter dem ‚Kleinen Schwarzen‘?

Das LBD wird auch als »Allzweckwaffe der Frau« bezeichnet, weil es auf die stilsicherste Weise überhaupt die quälende Frage »Was soll ich nur anziehen?« beantwortet. Und zwar für fast alle Anlässe. Das schwarze, knielange Kleid im Etui-Cut wird als »klein« bezeichnet, weil es im Gegensatz zu opulenten Abendroben minimalistisch gehalten und körpernah geschnitten ist. Dieses Ur-Design des perfekten kleinen Schwarzen von Coco Chanel hat heute Kult -Status erreicht und gilt als absoluter Klassiker.

 

Warum das ‚Kleine Schwarze‘ zeitlos ist

Ein Kleid für alle Fälle und für alle Mode-Ären: Das minimalistische Design steht für Klassik & Eleganz und damit souverän über jedem Trend. Auch passt es zu vielen Anlässen. Der schnörkellose Look ist zeitlos und setzt ein selbstbewusstes Statement für Weiblichkeit. Eben wegen seiner Schlichtheit lässt es die Trägerin im Mittelpunkt stehen. Nicht umsonst war das Modell vor 100 Jahren symbolhaft für eine emanzipiertere Phase, in der Frauen endlich selbstständiger werden konnten.

Außerdem ist das LBD im Kern ein pragmatisches Kleidungsstück, das sich einfach stylen und mit passenden Accessoires stilistisch verändern lässt. Das schlichte Dress wirkt wie eine Leinwand und ist dadurch vielseitig. Welche Message es vermittelt, liegt also in der Hand der Trägerin. Party-Look oder legerer Alltags-Style – mit den richtigen Kombi-Pieces und Schuhen (Sneakers, Pumps etc.) deckt das Kleid ein breites Spektrum an Anlässen ab.

 

 

Diese Celebrities liebten und lieben das ‚Little Black Dress‘

► Stilprägend: Marilyn Monroe (1959), Brigitte Bardot (1959), Audrey Hepburn (1961)

► 80ies-Style: Madonna, Diana Ross, Naomi Campbell, Tina Turner

► Stilsicher: Lady Di, 1994, mit dem sog. »Revenge Dress« von Designerin Christina Stambolian nach der Trennung von Prinz Charles

► Sex in the City-Style: Sarah Jessica Parker als Carrie Bradshaw

► Stilbewusst: Kate Moss, Emma Watson, Charlize Theron, Reese Witherspoon, Taylor Swift

► Eigener Stil: Kim Kardashian

 


Ein Grundmodell – verschiedene Stile und Variationen

Das ‚Kleine Schwarze‘ in seiner Urform als schmales Kleid, kniebedeckend und mit langen Ärmeln kennt viele Variationen – auch als Cocktail-, Mini- oder Etuikleid ist es ein Klassiker. Es passte sich immer wieder an die jeweiligen Trends und Stile seiner Zeit an und inspirierte Designer:innen, eigene Kreationen zu entwerfen – durch veränderte Schnitte und Designs:

► Etuikleid à la Audrey Hepburn

Lagerfeld brachte es auf den Punkt: »Man ist nie over- oder underdressed in einem kleinen Schwarzen.« Die knielange Etui-Cut-Variante ist elegant-seriös und daher ein gutes Office-Outfit. Aber ebenso eine perfekte Wahl zu formellen Anlässen.

 

 

► Minikleid

Etwas kürzer als das Original, eben Mini, reicht dieses LBD meist bis zur Mitte der Oberschenkel oder bis knapp über die Knie. Oft kommt es mit schmalen Trägern, Puffärmeln oder ¾ Ärmeln oder ist aus Samt gefertigt. Auch der Schnitt variiert – ausgestellte schwarze Kleider im vorteilhaften A-Linie-Cut sind genauso beliebt wie O-Formen oder Kastenformen.

 

 

► Cocktailkleid

After-Work-Event, Birthday-Party oder Musical-Besuch – das schwarze Cocktailkleid ist die perfekte Alternative zu ausladenden Roben: asymmetrische Cuts, Off-Shoulder-Looks oder Neckholder-Modelle in Schwarz passen immer dann, wenn der Anlass gehobener ist. Pailletten-Details und Spitze am Oberteil oder am Rock sorgen für das gewisse Etwas. Wie wäre es zum Beispiel mit Silvester im ‚Kleinen Schwarzen‘?

 

 

► Sommerkleid

Ein schwarzes körperumspielendes Kleid aus luftigem Stoff wie Leinen oder Seide macht sich auch als leichtes Sommerkleid hervorragend – beispielsweise für einen Strandspaziergang oder auch am frühen Abend im Team mit Strohhut, Sonnenbrille und einer Basttasche.

 

 

Hättest du’s gewusst?

Die Bezeichnung ‚Kleines Schwarzes‘ gilt heute sowohl für Kleider in Mini- als auch Midi-Länge. Die Länge des Kleides ist nicht mehr auf kurze Kleider limitiert.

 

Das LBD – im Sommer & Winter

Ein richtiger Klassiker kennt keine Jahreszeiten. Und so verhält es sich auch mit dem ‚Kleinen Schwarzen‘. Bei warmen Temperaturen kurz und ärmellos, im Winter etwas länger und mit Strumpfhosen. Im Sommer erfreut es mit den richtigen Accessoires, im Winter begeistert es im Alltag als Keypiece in durchdachten Layering Outfits, an allen Fest- und Feiertagen setzt es Highlights. Schlichte schwarze Kleider im Etui-Cut lassen sich mit blickdichter Strumpfhose, Cardigans oder Blazern ‚winterfest‘ machen. Auch ein schwarzer Rolli unter dem Dress kann die entscheidende Schicht für kühle Temperaturen hinzufügen. Für wärmende Wohlfühl-Looks eignen sich schwarze Strickkleider aus Wolle oder Kaschmir mit langen Ärmeln. Rund um Weihnachten und Silvester avanciert das legendäre Modell alljährlich zum Fashion Tipp Nummer 1. Ein kurz geschnittenes, schwarzes Samtkleid oder Varianten mit Strass, Statement-Kragen, in Wickeloptik oder mit raffinierten Details wie freien Schultern oder als Neckholder sind auf der Begehrtheits-Skala für die großen Anlässe ganz weit oben.

 


Stylingtipps für das Kleine Schwarze

Es gibt fast nichts, das nicht geht. Hier findest Du eine Auswahl der Möglichkeiten an Styles rund um das schwarze Kleid.

► Welche Farben passen?

Schwarz farblich zu kombinieren, ist eine Frage des individuellen Geschmacks. Denn es gibt keine Limits, nur persönliche Vorlieben. Ob Pastelltöne oder leuchtende Farben – für die Kombi mit einem schwarzen Kleid steht die ganze Farbpalette zur Verfügung. Soll es eine elegante Mischung ergeben, eignen sich Weiß, Crème, Beige, Grau oder Taupe. Möchtest du einen sanften Akzent setzen? Dann wähle Pastellnuancen wie Flieder, Hellblau, Gelb oder Rosa. Kontraste hingegen entstehen mit Pink, Knallgelb oder Orange. Besonders classy wirkt ein Monochrom-Look in Schwarz.

 

LBD Everyday Casual Look

 

► Kleines Schwarzes goes Casual

Egal, wie schick das ‚Kleine Schwarze‘ auch sein mag, mit den richtigen Kombipartnern kannst du es im Handumdrehen auf Alltag trimmen. Entscheide dich für einen schwarzen Rolli oder ein Langarmtop unter dem Dress, kombiniere eine blickdichte Strumpfhose und Chelsea Boots dazu – voilà. Jetzt fehlt nur noch die passende Jacke: Von Midi-Cardigan über Jeansjacke bis hin zu Kunstleder-, Teddy- oder Bomberjacke – du hast die Wahl. Tipp: Wenn du bewusst einen Farbakzent setzen willst, wähle Rolli und Strumpfhose in der gleichen Farbe. Wie wäre es mit Türkis oder Orange?

 

Kleines Schwarzes Businessdress von Ana Alcazar

 

► Little Black Dress goes Business

Auch im Büro ist das kleine Schwarze ein schlagendes Argument. Wähle ein Modell im  Etui-Cut und ergänze einen Blazer mit dezenten Nadelstreifen. Dresscode definetely met! Dein Office-Outfit komplettieren Loafer, Ankle Boots oder Schaftstiefel.

 

Kleines Schwarzes Partydress

 

► Party all night in Black

Raffinesse pur! Party-Outfits in Schwarz sind immer ein modischer Coup. High Heels sind obligatorisch für alle Wow-Looks mit rückenfreiem oder fließendem LBD aus Seide. Besonders abends verstärken Accessoires den luxuriösen Charakter. Je nach Kleid kann das ein Gürtel mit auffälliger Schnalle sowie ausgesuchter Schmuck sein. Glitzernde Edelsteine oder goldenen Armreifen werten den Gesamtlook genauso auf wie eine schlichte Clutch oder eine Handtasche mit opulentem Verschluss.

 

Das ‚Kleine Schwarze‘ – Dos & Don‘ts

Dos

  • •  Kleid passend zum Figur-Typ wählen – Etui-Cut oder A-Linie
  • •  Kleid mit Ausschnitt wählen, falls Schwarz zu dominant ist
  • •  Mit farbigem Schal tragen für mehr Frische
  • •  Taille mit einem Gürtel in Szene setzen
  • •  Auf Qualität achten
  • •  Fusselbürste bereithalten
  • •  Schwarze Strumpfhose zu schwarzen Schuhen für lange Beine
  • •  Silber- oder Goldschmuck sowie Perlen aussuchen
  • •  Für glamouröse Events lange Handschuhe kombinieren
  • •  Rote Lippen fürs Night-out

 

Don’ts

  • •  Zu eng sitzende Modelle wählen
  • •  Den individuellen Figurtyp ignorieren
  • •  Schlechte Passform
  • •  Accessoire-Overload
  • •  Mix mit zu vielen Farben
  • •  Bei blasser Haut hochgeschlossen tragen
  • •  Unpassende Jacke dazu tragen
  • •  Für den Hauttyp zu düster kombinieren
  • •  Den Anlass falsch einschätzen
  • •  Zu hohe Absätze

Fotos: Monroe & Hepburn – gemeinfrei via Wikimedia Commons, Rest Shutterstock & Ana Alcazar, all rights reserved.

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Meine Liebe zu Mode und Kommunikation hat mich zu Ana Alcazar gebracht – als Texterin & Konzepterin in der klassischen Werbung groß geworden, schreibe ich seit fast 10 Jahren für unser Münchner Designerlabel. Im Redaktionsteam bin ich für alle Corporate-Themen zuständig, außerdem befasse ich mich hier mit aktuellen Trends & meinem Herzensthema Gleichberechtigung,

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