What’s SUP, Ladies? Der Trendsport für SUPer Frauen.
Als ich 2012 auf Fuerteventura zum erstenmal Stand Up Paddler gesehen habe, habe ich mich gewundert. Vor vier Jahren sind mir im Sommer auf den bayrischen Badeseen immer mehr Leute aufgefallen, die sich aufrecht stehend auf einer Art Surfbrett mit einem Stechpaddel fortbewegt haben. Jetzt wollte ich es wissen. Ich habe mir ein SUP-Board geliehen und das SUPen (Stand Up Paddeln) am Ammersee nahe München selbst ausprobiert. Dabei wird das Brett erst ins knietiefe Wasser getragen, um die Finnen zu schonen. Von dort aus paddelt man knieend ein Stück raus. Um Aufzustehen legt man das Paddel vor sich auf`s Board und stützt sich am querliegenden Paddel ab. Voilà.
Schon stand ich mittig auf dem Board, mit beiden Füßen in Fahrtrichtung – nicht wie beim Snowboarden seitwärts. Es hat kurz gedauert, bis ich das Gleichgewicht gefunden hatte. Dann ging es aber überraschend schnell. Ich hatte die Grundhaltung gefunden und das Stehen wurde entspannter. Mein Tipp: Lieber etwas hinter der Mitte des Bretts stehen, nicht zentral. Nach ein paar kräftigeren Paddelschlägen mit dem gut 2,00 m langen Carbon-Paddel kam das Board ins Gleiten, die Finnen auf der Unterseite schnitten durch das Wasser und das wackelige Gefühl ließ nach. Schon etwas mutiger wagte ich mich weiter auf den Ammersee hinaus – und war addicted!
SUP ist mittlerweile die am schnellsten wachsende Wassersportart weltweit. Und auch ich ziehe, sobald das Wetter es zulässt, mit meinem Inflatable Board – aufblasbar im Gegensatz zum festen Board, gut zu transportieren und easy im Handling (!) – los. Übrigens stehen die aufblasbaren Boards den festen qualitativ in nichts nach und durch die Pumpaktion wärmt ihr gleich eure Muskeln auf. Gemeinsam mit den Mädels paddele ich über die bayrischen Seen wie Chiemsee, Tegernsee, Ammersee oder den Starnberger See. SUPen könnt ihr natürlich auch auf dem Meer, das habe ich in Kroation ausprobiert und finde es großartig. Wenn ihr anfangt, empfehle ich euch ein breiteres Board, die schmaleren Renn-SUPs sind zwar schneller, aber herausfordernder in Sachen Balance. Auch lohnt es sich, in das Paddle etwas mehr zu investieren und ein Carbon-Blatt zu wählen.
Launige Mädelsrunde und Core-Training – ganz nebenbei zum Traumbody
SUP ist eine der coolsten Möglichkeiten, Zeit mit einer Freundin zu verbringen und dabei ausgiebig zu ratschen. Ganz nebenbei macht ihr bei der Gelegenheit ein Spitzen-Ganzkörper-Workout. Wenn es zu warm wird, springt ihr einfach ins Wasser. Die Boards sind leicht zu manövrieren, man kann gut mit der ganzen Clique paddeln gehen, die wunderschöne Aussicht im Stehen genießen und sich dabei unterhalten.
Und das Beste daran: Der Sport bringt einen größeren Kraftzuwachs als Training im Studio, ihr entwickelt die Rumpf- und Armmuskulatur und die Körperbeherrschung. Denn neben der Kraftsteigerung durch die Paddelschläge erfordert das kippelige Board die Mobilisierung der tieferen Muskelschichten – vergleichbar mit einem Wackelbrett oder dem Workout auf einer Vibrationsplatte. Noch anspruchsvoller wird das Halten der Balance bei größeren Wellen – wie eben beispielsweise im Meer. Wer es meditativer mag, paddelt alleine los und genießt auf seiner “SUP-Insel” die Ruhe oder die idyllische Landschaft. Letztlich habt ihr alle Möglichkeiten, euer SUPen zu gestalten. Wenn ihr eine wasserfeste Bag auf dem Board mitnehmt, könnt ihr beispielsweise auch an einer wildromantischen Stelle Picknick machen. Ich jedenfalls liebe es. Übrigens bieten viele SUP-Schulen auch geführte Flusstouren an. Und man kann sogar Yoga Übungen auf einem SUP Board machen, ein Trend, der sich YOW (Yoga on Water) nennt.
Von polynesischen Fischern und Profi-Surfen inspiriert
Eigentlich ist SUP uralt und geht zurück bis zu den Polynesiern, die sich zum Fischen stehend auf Kajaks fortbewegten. In den 50er und 60er Jahren nutzten Hawaii`s Surflehrer Paddel und grosse Wellenreitboards, um ihre Surfschüler besser im Überblick zu haben oder Fotos von ihnen zu machen. Als eigentlicher Vater des modernen Stand-up-Paddlings gilt John Zapotocky. Er besuchte 1940 Hawaii, sah die Wassersportler und Beach Guys dort auf ihren Stand Up Boards und machte es ihnen nach. Bis ins hohe Alter surfte er nur noch mit Paddel. Surflegende Robby Naish, Laird Hamilton und Dave Kalama entdecken das Stand Up Paddeln nach Zapotocky’s Tod neu und brachten es von Hawaii nach Amerika. Dort entwickelte sich SUP in den letzten Jahren zum Fitnessboom, der mittlerweile auch in Europa angekommen ist.
SUP – Trips und Touren
► München
Einfach ein Traum – auf dem Tegernsee, dem Chiemsee oder dem Starnberger See könnt ihr ausgedehnte Touren machen. Auf den Flüssen Isar oder Loisach sollte man etwas Erfahrung haben.
► Berlin
Die City vom Wasser aus entdecken – das könnt ihr auf der Spree, der Havel, dem Wannsee, dem Müggelsee oder dem Tegeler See.
► Hamburg
Mitten in der Stadt fließt die Alster – zu den Seglern, Paddlern und Ruderern kommen jetzt die SUPer. SUP-Boards und Kurse gibt’s hier:
In love with SUP
How-to – hier erfahrt ihr ein paar einfache Basics zur Technik:
Mehr über die History könnt ihr euch hier anschauen:
Geballte Frauen-Paddel-Power: Stand Women’s edition 2014:
Probiert’s mal aus – ihr werdet SUPen lieben. Viel Spaß!
Alle Fotos: privat, nicht ohne Genehmigung weiterverwendbar