Die Karos kommen! Ein Klassiker neu aufgelegt.

Karo ist Trumpf und erlebt auf den Fashion Shows eine fulminante Renaissance. Egal wohin man sieht, das quadratische Muster ist sowohl im Wohn- als auch im Fashionbereich wieder voll da und versprüht seinen lässigen Charme. Dabei waren die Quadrate nie ganz weg: Als Hahnentritt gehört das Karomuster zum absoluten Klassiker auf schicken Business-Kostümen, während die männliche Variante der edle Glencheck-Anzug ist.
Der aktuelle Karo-Hype lehnt sich stark an die Mode der Grunge-Bewegung an, geprägt in den 90er Jahren, als Nirvana, Soundgarden und Pearl Jam den Siegeszug einer neuen, revolutionären Musikrichtung einleiteten. Für eine ganze Generation wurde damals das großquadratische Karomuster im Holzfäller-Style Ausdruck eines alternativen Lebensstils. Flanellhemden erlebten einen ungeahnten Absatz, lässig um die Hüfte geknüpft und kombiniert mit Doc Martens und einer alten Boyfriend-Jeans (den Ausdruck gab es damals freilich noch nicht; übergroß war die Devise) war der bequeme, und absichtlich angeranzt wirkende Grungelook perfekt.
Wie Cobain, nur schicker – lautet deshalb heute die neue Karo-Offensive. Das grobe Flanellhemd wird von dünneren Hemdblusen abgelöst, das große, farbige Karo bleibt indes gleich. Das Farbspektrum bewegt sich in den Herbstfarben rostrot, tannen- oder olivgrün und Senffarben und hält somit ebenfalls der Grunge-Bewegung die Treue. Daneben gibt es aber noch zahlreiche weitere Karo-Muster-Varianten, die in dieser Saison die Boutiquen erobern. Welche Muster das sind und wie man sie trägt, liest Du hier in unserem kleinen Guide durch die Welt der Karos.
Welche Arten von Karomuster gibt es und was bedeuten Sie?
Karos können mega-lässig aber auch extrem konservativ wirken. Je nach Stil des Musters, Farbgebung und Schnittführung ergibt sich so ein komplett anderer Look. Welche Karo-Variante es gibt und wie man sie am besten trägt, hat das Ana Alcazar Style-Team für Dich recherchiert.

Wenn man an Karomuster denkt, denkt man vermutlich immer an Vichy-Karo. Das Muster, das in England übrigens als Gingham-Muster bekannt ist, ist der Klassiker unter den Karos. Das Dekor wird durch eine gleich breite Verteilung von Längs- und Querstreifen sowie deren Zwischenräume definiert. Vichy-Karo findet man sehr häufig auf Herrenhemden, in der Damenmode ist diese Karo-Art vor allem im Trachten- und Landhausbereich weit verbreitet. Doch auch in der Couture ist das kleinkarierte Blockkaro momentan DER Trendsetter. Fast ausschließlich in der Variante Schwarz-Weiß findet man die Gingham/Vichy-Variante in den Modeblätter und Insta-Accounts der Fashionista - gern auch in Kombination mit riesigen Volants oder Schluppen. Das Muster ist kinderleicht zu stylen und passt besonders gut zu Jeans, weißen Blusen oder groben Biker-Lederjacken.

Das Hahnentritt-Muster verdankt seinen Namen tatsächlich dem Fuss des Hahnes, da es an die kleinen Tapperchen, die Hühner als Abdruck im Boden hinterlassen, erinnert. Wie das Vichy-Karo wurde auch der Hahnentritt in den 50er Jahren das erste Mal verstärkt in der Mode verwendet, ebenfalls in einer klassischen Schwarz-Weiß-Variante. Während Vichy aber sehr jung daherkommt und auch oft rockig gestylt wird, gehört das Hahnentritt-Karo seit jeher in die Eleganza-Ecke. Edle Kostüme und schicke Kleider gingen schon sehr früh eine gelungene Marriage mit Hahnentritt ein, Akzente setzt man hier mit roten Accessoires und roten Lippen und/oder Nagellack. Da das Muster für sich allein bereits sehr auffällig ist, sollte man immer nur mit einfarbigen Stücken kombinieren.

Das Pepita-Muster ist die kleine Schwester des Hahnentritts. Unterschied: Während die Auszüge beim Hahnentritt rechtwinklig verlaufen, ziehen sich die Auszüge beim Pepita-Karo in die Diagonale. Aus den Fussabdrücken des Huhns im Hahnentritt werden im Pepitamuster kleine Windräder. Seinen Namen verdankt das Dessin der spanischen Tänzerin Josefa Durán y Ortega, die in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts große Erfolge unter ihrem Künstlernamen Pepita de Oliva feierte. Ganz klassisch wird das Muster schon seit Jahrzehnten in der Berufsbekleidung, nämlich bei Kochhosen verwendet, in den 50er Jahren erlangte das Muster aber auch durch den damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer Beachtung, der selten ohne seinen Pepita-Hut aus dem Haus ging. Wie viele der ausfälligen neuen Mustervarianten ist Pepita ebenfalls hauptsächlich in der kontrastreichen Schwarz-Weiß-Variante zu finden, doch auch Grau/Schwarz oder Rose/Grau-Kombinationen sind im Kommen. Das Dekor kommt nicht ganz so elegant wie Hahnentritt daher, und entfaltet vor allem im Vintage-Cut (z.B. als Wickelkleid, Kastenblazer oder hochgeschnittener Rock) eine tolle Wirkung. Achtung auch hier mit anderen Farben: Vorsichtig kombinieren, da das Muster für sich schon sehr einen starken Effekt erzielt!

Das Tartanmuster ist vor allem in Schottland von größter Bedeutung, denn das Dessin findet sich der Tradition entsprechend auf den Schottenröcken und Plaids der Clans wieder. Dabei hat jede Familie ihr ganz eigenes Muster aus unterschiedlichen Streifen, Karos und Farben. Auch Berufsstände, Städte oder auch Marken können ihr ganz eigenes Tartan-Muster haben. Kein Wunder, kann sich doch für 70 Pfund jeder sein selbstdesigntes Karo beim Scottish Register of Tartans hochoffiziell eintragen und schützen lassen. Ob Blau, Rot, Gelb, Grün, Braun oder eine Mischung aus unterschiedlichen Farben, Tartan – übrigens auch als Schottenkaro bekannt - ist sicherlich das Farbenfrohste unter allen Karomustern. Charakteristisch für das Tartanmuster aus großen Vierecken ist nicht nur seine Webart aus unterschiedlich farbigen Streifen, die auch Setts genannt werden, sondern auch seine absolute Symmetrie. Egal wie man das Muster dreht, es sieht immer gleich aus. Größere Bekanntheit abseits von Kilts, erlangte das Tartanmuster Anfang der 70er Jahre durch die Punk-Bewegung: Die rote Karohose gehörte wie die Sicherheitsnadel zur modischen Basisausstattung jedes britischen Punks. Seine große Renaissance erlebte das Schottenkaro dann ebenfalls in der Grunge-Zeit der 90er, wo es das meist verwendete Muster auf Flanellhemden wurde. Das Tartanmuster heute lebt von der Erinnerung an Sex Pistols und Alice in Chains – rockig & lässig stylen ist daher Pflicht! Grobe Boots, used Jeans und Netzstrümpfe sind neben dunklen Beerentönen im Make-Up die besten Stylebegleiter für den Tartan Look Reloaded.

Der neueste Stern am Karo-Himmel ist sicherlich Glencheck. Das Muster ist seit Jahrzehnten auf feinen Herrenanzüge und eleganten Krawatten vertreten. In den Bereich der Damenmode hat das feine Karomuster nur in den 80er Jahren in Form von leichten Trenchcoats einen kurzen zögerlichen Ausflug gemacht, um dann aber schnell wieder zu verschwinden. Jetzt ist Glencheck zurück und feiert ein fulminantes Comeback. Wie Tartan stammt das Glencheck-Muster ursprünglich aus Schottland und war den edlen Clans vorbehalten. Das fein gewebte Muster besteht aus vielen unterschiedlichen Linien und macht als Muster einen sehr komplexen Eindruck. Webt man in das Glencheck noch eine zweite kontrastreich-farbige Karoebene (z.B. in Gelb oder Hellblau) ein, so spricht man vom Prince of Wales Check. Glencheck ist ein Muster mit dynamisch-elegantem Charakter, weshalb das Dessin auch bestens für den Business-Bereich geeignet ist. Etuikleider im Retro-Stil peppt man mit dünnen farbigen Gürteln auf, der Glencheck-Mantel wird mit Statement-Shirt und Culotte kombiniert und zum Glencheck-Blazer passt perfekt die klassische Karohose im Zigarrencut. Unser Liebling ist der Ana Alcazar Zweiteiler mit Schößchen in beige-brauer Glencheck-Optik. Schöner geht der neue Trend nicht!

Das Argyle-Karo kennen sicherlich viele nur von Burberry-Socken und Pullundern verstaubter Professoren. Auch dieses Muster kommt ursprünglich aus Schottland und hat sich aus dem Tartan eines Clans aus dem Ort Argyll entwickelt. Anders als die übrigen hier aufgeführten Karomuster, die sehr kleinteilig sind, wird Argyle durch große Rautenkaros charakterisiert, die von dünnen Streifen in eine Kontrastfarbe gekreuzt werden. Das großflächige Schachbrettmuster ist in der Variante Schwarz-Weiß oder Schwarz-Grau ein absoluter Winterklassiker. Damit das Muster nicht allzu dröge und traditionell wirkt, sollten Sie es ordentlich aufpeppen! Gerade der sportliche Look mit angesagten Sneakern, Basecap und leichtem Blouson sieht zum Argyle-Karo Spitze aus. Echte Trendsetter greifen zum Beispiel zum quietschbunten Argyle-Blazer, den sie mit einer sporty Jogging-Pants und High Heels kombinieren. Wow!

Fragen zu Karos & Co.? Ask Ana Alcazar!
Ob edle Zweiteiler in Glencheck für den gekonnten Business-Auftritt, lässige Jumpsuits in großformatigem Karo für die Freizeit oder Grunge-Karos in Wollkleidern neu aufgelegt – kein Zweifel: Ana Alcazar kann Karo! Damit Du lange Freude an Deinem neuen Karo-Look hast, informieren wir Dich in unserem umfangreichen Kundenservice über alle Fragen rund um Passform, Größenangaben und Bestellung. Natürlich sind wir ebenfalls persönlich für Dich da!
